Ihr habt mehr Mitarbeiter als Ihr denkt

Ihr habt mehr Mitarbeiter als Ihr denkt

25 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren

Ihr habt mehr Mitarbeiter als Ihr denkt! Hört sich komisch an,
ist aber so. In dieser Episode spreche ich darüber, wie man mit
den bestehenden Mitarbeitern (noch) mehr erreichen kann. 


Hier sind die Kernaussagen:


Unternehmen haben mehr Mitarbeiter als sie denken


Ich [bin] der Meinung, dass die meisten Unternehmen mehr
Mitarbeiter haben als sie denken. […] Es liegt vor allen daran,
dass heutzutage die Mitarbeiter in den meisten Fällen einfach
nicht effizient und effektiv eingesetzt werden. Wir haben also
mit Teams zu tun die völlig falsch aufgesetzt sind. Wir haben mit
Umgebungen und Unternehmen zu tun die völlig falsche Strukturen
haben. Und man sollte erst einmal da ansetzen und aufräumen bevor
man drüber nachdenkt weitere Mitarbeiter einzustellen.


Wir müssen nicht immer mehr zum Experten werden


Ein Trend der mir derzeit sehr, sehr oft und sehr, sehr viel
auffällt ist der Trend, dass die Leute meinen sie müssten immer
mehr zum Experten werden. Und zwar nicht nur irgendwie zum
Experten, was weiß ich C-Programmierung, Java Programmierung oder
Marketing, nein hier wird man weiter und weiter und tiefer immer
mehr zum Experten. So dass man fast gar nichts mehr anderes links
und rechts machen kann. Hier müssen wir schauen, dass wir einfach
dagegen arbeiten.


Effiziente Teams durch betrachten von Grenzbereichen


Es [ist] ganz, ganz wichtig Mitarbeiter zu haben die auch wissen
ich muss auch über mein Expertenwissen hinaus Grenzbereiche, die
mich auch betreffen, mitbetrachten. Dort auch Wissen aufbauen, um
dann im Team eben auch mal Aufgaben zu lösen, die nicht in meinem
Expertenbereich liegen, sondern angrenzend sind. Und alleine
dadurch schaffe ich es schon einfach effizientere Teams zu bauen.
Und wenn ich natürlich passionierte Menschen in meinen Teams
habe, die auch Lust haben mein Thema zu rocken, sieht man auch
sehr, sehr häufig, dass die auch da Lust haben wirklich mal diese
weiteren Schritte nach außen zu machen und sich sozusagen Dinge
anzuschauen.


Effizienz durch funktionale Teams


Ja und alleine das ist schon ein ineffizienter Teamaufsatz. Davon
sollte man tunlichst wegkommen und wieder mehr in die Richtung
laufen, dass wir funktionale Teams haben. Also sprich Teams in
denen ich alle Skills und alle Mitarbeiter die ich brauche
dabeihabe, um tatsächlich mein Problem, mein Produkt zu
entwickeln. Ich möchte nicht auf Team A, B oder C warten müssen,
um voranzukommen. Nein, ich möchte die Skills in meinem Team
haben. Ich möchte alles was ich brauche, um das Ding zu rocken,
in meinem Team haben.


Passion in cross functional und T-shaped Teams


Und durch zu viele parallele Projekte habe ich zu viele
Mitarbeiter die scheibchenweise aufgeteilt sind. Und dann haben
die Mitarbeiter untereinander auch das Problem, zu welchem Team
gehöre ich eigentlich? Zu welchem Team fühle ich mich committed?
Wo will ich wirklich meine Versprechen einhalten? Und das kann
ich alles überhaupt gar nicht vernünftig beantworten, wenn ich
Teil von drei, vier, fünf Teams bin. Das wird bei zwei Teams
schon sehr schwierig. Wenn ich es aber schaffe Teams aufzubauen
die zum einen cross functional sind, wo die Mitarbeiter zu 100
Prozent an ihrem Thema arbeiten können, die dann auch noch
T-shaped sind, sprich die auch über ihren Tellerrand
hinausschauen und auch sich andere Bereiche anschauen, habe ich
plötzlich ein ganz, ganz anderes Setup. Ich bin in der Lage
schneller zu arbeiten und dann kann ich in der Serienarbeitsweise
meine Projekte abarbeiten und muss nicht dauernd springen.


Zu viele Prozesse erzeugen Zombies


Ein weiteres ganz, ganz häufiges Problem, vor allen in Firmen die
sehr, sehr stark auf Prozesse bauen, sind Zombies. Also sprich
Mitarbeiter die das Denken eigentlich eingestellt haben. […] Es
kommt vor allen daher, wenn ich verstärkt auf Prozesse setze.
Sprich je mehr ich definiere wie gearbeitet werden soll, umso
mehr mir die Mitarbeiter ihr Gehirn abschalten. Weil warum soll
ich mir überlegen wie ich ein Problem oder eine Sache angehen
soll, wenn schon genau vorgegeben wird im Prozess wie ich das
machen soll. Ob es Sinn macht oder nicht ist erst mal völlig
egal.


Effizienzverlust durch maximale Auslastung


Ein weiteres rissiges Problem aus meiner Sicht ist die maximale
Auslastung. Sprich man versucht immer noch Menschen zu 100
Prozent auszulasten, wie Maschinen. Aber wenn Menschen zu 100
Prozent ausgelastet sind, sind sie nicht mehr in der Lage
vernünftig zu arbeiten. Die kommen langsam in so einen Modus wo
sie eigentlich nur noch wirbeln ohne nachzudenken und gar nicht
mehr in der Lage sind überhaupt was vernünftig auf die Straße zu
bringen bis zum kompletten Stillstand.


Motivationsverlust durch den Glauben an ein Wunder


[…] das schlimmste, was man so sehen kann ist für mich der Glaube
an ein Wunder. […] Jedem ist klar wir können den Termin so in der
Form nicht halten. Es wird so kommuniziert. Es wird zum Teil
sogar transparent gemacht und aufgezeigt anhand empirischer
Daten, wie schnell das Team arbeitet und das ist total klar, dass
der Termin nicht zu halten ist und dann sitzt dann der
Auftraggeber, Produktmanager, was auch immer da und nickt nur mit
dem Kopf und sagt ihr schafft das schon. Er glaubt also daran,
dass in den nächsten Tagen und Wochen ein Wunder passiert und man
plötzlich doppelt so schnell ist wie vorher. Extrem motivierend
für die Mitarbeitenden natürlich. Allen ist klar es ist nicht zu
schaffen. Der Druck bleibt, steigt vielleicht sogar. Man
verhandelt vielleicht jetzt sogar Wochenendarbeit und solche
Sachen. Ja man brödelt wie blöd, jedem ist klar wir kriegen es
sowieso nicht hin und dann kann man sich sehr gut vorstellen,
dass zum einen, das was hinten rauskommt keine gute Qualität
haben wird. Das heißt, wir werden dann wahnsinnige Nacharbeiten
haben. Wir haben dann vielleicht den Termin gehalten, haben aber
ein schrottiges Produkt was uns nachher mehr Ärger macht wie
vorher.

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