Guten Morgen, Beethoven!
Axel Brüggemann im Gespräch mit Julia Ronge und Malte Boecker
40 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Das eigenhändige Manuskript eines kompletten Satzes aus Beethovens
1825 komponiertem Streichquartett B-Dur op. 130 hat 200 Jahre nach
seiner Niederschrift den Weg nach Bonn gefunden. Im Rahmen eines
Festaktes in Anwesenheit von u.a. Ina Brandes,
nordrhein-westfälische Kulturministerin, und Markus Hilgert,
Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, wurde es am Dienstag
offiziell im Beethoven-Haus entgegengenommen. Die Festrede hielt
der Komponist Jörg Widmann. Im Beethoven-Haus vervollständigt das
Manuskript die weltberühmte Sammlung, die über den international
größten und vielseitigsten Bestand an Beethoveniana verfügt. „Wir
sind sehr glücklich, dass wir die letzte bekannte große
Beethoven-Handschrift, die sich noch in Privatbesitz befand, für
unsere Sammlung erwerben konnten,“ freut sich der Violinist, Autor
und Produzent Daniel Hope, Präsident der Bonner Kultureinrichtung.
„Das Manuskript gehört nicht nur zu Beethovens berühmtesten
Streichquartett. Es ist auch die einzige handschriftliche Quelle
Beethovens zu dem Satz, die leider jahrzehntelang unter Verschluss
war. Wie großartig, dass ich sie heute entgegennehmen und dass sie
der Musikwelt wieder zugänglich gemacht werden kann.“ Der Ankauf
wurde durch eine konzertierte Aktion von öffentlichen und privaten
Unterstützern ermöglicht. Beteiligt waren neben der Kulturstiftung
der Länder das Land Nordrhein-Westfalen, die NRW-Stiftung, die
Kunststiftung NRW, die Berthold Leibinger-Stiftung sowie engagierte
private Spender und die Stiftung Beethoven-Haus. Das Autograph des
4. Satzes Alla Danza tedesca (Tanzsatz nach deutscher Art) aus
Beethovens spätem Streichquartett in B-Dur op. 130 ergänzt in
idealer Weise die vorhandenen Sammlungsbestände. Dazu gehören
mehrere Musikmanuskripte, die sich wie die jüngste Erwerbung einst
im Besitz des Wiener Rechtsanwalts und Sammlers Heinrich Steger
befanden und nun in Bonn wieder komplett vereint werden. Zudem
bewahrt und erforscht das Beethoven-Haus wesentliche Quellen
speziell zu den späten Streichquartetten und zu Beethovens Spätwerk
im allgemeinen. Für die Schaffensprozess-Forschung ergeben sich
insofern ganz neue Ansätze. Der Weg, den die Handschrift
zurücklegte, bis sie ins Beethoven-Haus fand, liest sich wie ein
Kriminalroman und zeugt von einer wechselvollen Enteignungs- und
Restitutions-Geschichte: Die Handschrift befand sich wohl seit den
1920er Jahren in Händen der Familie Petschek in Aussig. Die
Petscheks wurden als Juden von den Nazis verfolgt und verließen
1938 ihre Heimat. Ihr Mobiliar, ihre Wertgegenstände und ihre
Kunstsammlung wurden von den NS-Behörden beschlagnahmt. Als sich
1942 die deutschen Behörden mit der Verwertung der Kunstsammlung
befassten, gelang es dem als Gutachter herangezogenen Leiter der
Musiksammlung des Mährischen Museums in Brünn, die Handschrift für
das Museum zu sichern. Nach dem Krieg suchte die Familie Petschek
nach der Handschrift – zunächst ohne Erfolg. Als sie endlich
gefunden war, verweigerte die kommunistische Regierung der
damaligen Tschechoslowakei die Herausgabe des Autographs. 2022
erfolgte die Restitution an die Nachkommen Petscheks, die sich Ende
2024 mit dem Beethoven-Haus über den Verkauf in einem Vertrag
geeinigt haben, der der Vertraulichkeit unterliegt. Die Handschrift
wird nun unter konservatorisch optimalen Bedingungen im
Beethoven-Haus aufbewahrt und soll, wie die anderen Bestände des
Hauses, ins Digitale Archiv eingebunden werden. So wird sie
wissenschaftlich erschlossen und online öffentlich für jedermann
weltweit zugänglich sein. Von Juni bis August 2025 ist sie Thema
einer Sonderausstellung, am 17. Dezember 2025 Gegenstand des
traditionellen Tauftagskonzertes im Beethoven-Haus.
1825 komponiertem Streichquartett B-Dur op. 130 hat 200 Jahre nach
seiner Niederschrift den Weg nach Bonn gefunden. Im Rahmen eines
Festaktes in Anwesenheit von u.a. Ina Brandes,
nordrhein-westfälische Kulturministerin, und Markus Hilgert,
Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, wurde es am Dienstag
offiziell im Beethoven-Haus entgegengenommen. Die Festrede hielt
der Komponist Jörg Widmann. Im Beethoven-Haus vervollständigt das
Manuskript die weltberühmte Sammlung, die über den international
größten und vielseitigsten Bestand an Beethoveniana verfügt. „Wir
sind sehr glücklich, dass wir die letzte bekannte große
Beethoven-Handschrift, die sich noch in Privatbesitz befand, für
unsere Sammlung erwerben konnten,“ freut sich der Violinist, Autor
und Produzent Daniel Hope, Präsident der Bonner Kultureinrichtung.
„Das Manuskript gehört nicht nur zu Beethovens berühmtesten
Streichquartett. Es ist auch die einzige handschriftliche Quelle
Beethovens zu dem Satz, die leider jahrzehntelang unter Verschluss
war. Wie großartig, dass ich sie heute entgegennehmen und dass sie
der Musikwelt wieder zugänglich gemacht werden kann.“ Der Ankauf
wurde durch eine konzertierte Aktion von öffentlichen und privaten
Unterstützern ermöglicht. Beteiligt waren neben der Kulturstiftung
der Länder das Land Nordrhein-Westfalen, die NRW-Stiftung, die
Kunststiftung NRW, die Berthold Leibinger-Stiftung sowie engagierte
private Spender und die Stiftung Beethoven-Haus. Das Autograph des
4. Satzes Alla Danza tedesca (Tanzsatz nach deutscher Art) aus
Beethovens spätem Streichquartett in B-Dur op. 130 ergänzt in
idealer Weise die vorhandenen Sammlungsbestände. Dazu gehören
mehrere Musikmanuskripte, die sich wie die jüngste Erwerbung einst
im Besitz des Wiener Rechtsanwalts und Sammlers Heinrich Steger
befanden und nun in Bonn wieder komplett vereint werden. Zudem
bewahrt und erforscht das Beethoven-Haus wesentliche Quellen
speziell zu den späten Streichquartetten und zu Beethovens Spätwerk
im allgemeinen. Für die Schaffensprozess-Forschung ergeben sich
insofern ganz neue Ansätze. Der Weg, den die Handschrift
zurücklegte, bis sie ins Beethoven-Haus fand, liest sich wie ein
Kriminalroman und zeugt von einer wechselvollen Enteignungs- und
Restitutions-Geschichte: Die Handschrift befand sich wohl seit den
1920er Jahren in Händen der Familie Petschek in Aussig. Die
Petscheks wurden als Juden von den Nazis verfolgt und verließen
1938 ihre Heimat. Ihr Mobiliar, ihre Wertgegenstände und ihre
Kunstsammlung wurden von den NS-Behörden beschlagnahmt. Als sich
1942 die deutschen Behörden mit der Verwertung der Kunstsammlung
befassten, gelang es dem als Gutachter herangezogenen Leiter der
Musiksammlung des Mährischen Museums in Brünn, die Handschrift für
das Museum zu sichern. Nach dem Krieg suchte die Familie Petschek
nach der Handschrift – zunächst ohne Erfolg. Als sie endlich
gefunden war, verweigerte die kommunistische Regierung der
damaligen Tschechoslowakei die Herausgabe des Autographs. 2022
erfolgte die Restitution an die Nachkommen Petscheks, die sich Ende
2024 mit dem Beethoven-Haus über den Verkauf in einem Vertrag
geeinigt haben, der der Vertraulichkeit unterliegt. Die Handschrift
wird nun unter konservatorisch optimalen Bedingungen im
Beethoven-Haus aufbewahrt und soll, wie die anderen Bestände des
Hauses, ins Digitale Archiv eingebunden werden. So wird sie
wissenschaftlich erschlossen und online öffentlich für jedermann
weltweit zugänglich sein. Von Juni bis August 2025 ist sie Thema
einer Sonderausstellung, am 17. Dezember 2025 Gegenstand des
traditionellen Tauftagskonzertes im Beethoven-Haus.
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