Das ZDF fälscht für Baerbock ein Zitat | Von Norbert Häring
14 Minuten
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vor 11 Monaten
... und produziert einen Wahlwerbespot für
Habeck
Ein Standpunkt von Norbert Häring.
Annalena Baerbock spricht von 1,3 Milliarden Europäern und
wird dafür verhöhnt. Die – teilweise staatsfinanzierte –
Nachrichtenagentur dpa meldet später, Baerbock habe sich
versprochen. Daraufhin fälscht das ZDF nachträglich das Zitat.
Und die ZDF-Talkshow Maybrit Illner sendet einen Wahlwerbefilm
für Robert Habeck. Eine Oppositionspartei, die etwas auf sich
hält, darf über so etwas nicht zur Tagesordnung übergehen, denn
es hat System.
Nachdem der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck bereits von
der ARD-Talkshow-Moderatorin Caren Miosga mit einem ausgesprochen
zugeneigten bis willfährigen Interview hofiert
worden war, setzte das ZDF mit Maybrit Illner am
5. Dezember noch einen drauf. Nachdem zunächst
Vizekanzler Habeck (ab min 3:50) ungehindert von kritischen
Fragen darstellen darf, wer Schuld am Ampel-Aus hat (die FDP),
fährt Illner (ab min 4:50) einen gut einminütigen Film ab, in dem
Olaf Scholz und Christian Lindner umkippen und im Staub
versinken, während Habeck der „Last Man Standing“ sei,
„staatstragend, seriös, der Erwachsene im Raum“, der gefeierte
Star der Grünen und jetzt „fehlt nur noch die
Richtlinienkompetenz“.
Der öffentlich-rechtliche Wahlwerbeskandal wird in der
Sendung nicht etwa dadurch entschärft, dass der Film zum
Ausgangspunkt einer Diskussion gemacht wird, ob Habeck
tatsächlich so eine Lichtgestalt ist, oder ob er nicht vielleicht
in Wahrheit sehr viel verbockt hat. Nein, der Habeck-Werbefilm
wird weder angekündigt noch abmoderiert oder diskutiert, er wird
völlig unkommentiert abgespielt, und es geht danach einfach
weiter als wäre nichts gewesen. Und zwar mit einer Fortsetzung
der wohlmeinenden Befragung durch die Moderatorin.
Als dann scharfe Kritik von den Chefs des Arbeitgeber- und
des Industrieverbands am wirtschaftlichen Niedergang eingeblendet
wird (ab min 12:40), wird nicht etwa Wirtschaftsminister Habeck
unvorteilhaft dagegengeschnitten, sondern ein Kanzler, der
offenbar den Niedergang leugnet. Illner fragt Habeck vor und nach
diesem Spot hilfreich, ob das Nichtstun der Regierung gegen den
Niedergang an allen drei Spitzenleuten gelegen habe oder nur an
einem Kanzler, der das Problem nicht sehen wollte, sodass Habeck
ihn erst noch vom Problem überzeugen musste.
So geht es weiter, bis Mitdiskutant Michael Hüther ab Minute
19 zum ersten Mal etwas sagen darf. Bis dahin wurden die beiden
anderen Gäste neben Habeck nur gelegentlich nickend und
freundlich zu seinen Ausführungen lächelnd eingeblendet. Hüther
wird aber nicht etwa aufgefordert, Habeck in irgendetwas zu
widersprechen, sondern zum dankbaren Thema Bürokratie-Abbau
befragt, bei dem sich jeder einig sein kann. Als es dabei dann um
das Heizungsgesetz-Desaster Habecks gehen darf, wird dieses für
Habeck heikelste Thema über Kritik der SPD an grüner Gängelung
eingeführt und Maybrit Illner fragt in leicht empörten Tonfall:
„Macht die SPD da gerade Wahlkampf gegen Sie?“. Und wieder geht
es nicht um Habecks Fehlleistungen, sondern um die
Befindlichkeiten innerhalb der Ampel...hier weiterlesen:
https://apolut.net/das-zdf-falscht-fur-baerbock-ein-zitat-von-norbert-haring/
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