Die Kleinfamilie als Hort oder Erbin des Christentums?
55 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ist die bürgerliche Kleinfamilie der Wurzelgrund des Christentums –
oder hat sie längst die Funktion übernommen, welche der christliche
Glaube einmal hatte? In einer Umfrage der Redaktion von «Christ
& Welt» antworten fast drei Viertel aller Leserinnen und Leser
auf die Frage nach dem Sinn des Lebens mit dem Verweis auf die
Familie (gefolgt von der Liebe und den Freunden). Erstaunlich ist
das eher nicht: Das Christentum unserer Tage und Breitengrade hat
sich ganz besonders eng mit dem Ethos der Familie – genauer: der
bürgerlichen Kleinfamilie – verbunden. Je christlicher, je frommer,
desto familienfreundlicher/familienzentrierter, könnte man sagen.
Gemeindeleben, Glaubensweitergabe, Selbstverständnis als Gläubiger
und Weltenbürger hängt ganz entscheidend von dieser kleinsten Zelle
ab: Die Gründung einer Familie ist der Normalfall, Abweichungen
sind eher erklärungsbedürftig. Deshalb ist ja auch die Sexual- und
Familienethik ein derart zentraler Programmpunkt in christlichen
Gemeinschaften: hier geht es ans Eingemachte! Doch woher stammt
diese Allianz von Christentum und Kleinfamilie? Historisch
selbstverständlich ist sie nämlich nicht: Jesus selbst blieb
unverheiratet und kinderlos und stellte die leibliche Familie
zugunsten der Gemeinschaft seiner Anhänger infrage. In der Bibel
(Mt 12,46-50) wird beschrieben, wie Jesus seine Anhänger als seine
wahre Familie bezeichnet, und die Kirche hat in den Jahrhunderten
nach der Auferstehung Jesu die Schwächung traditioneller
Großfamilien gefördert und sich für individuelle Haushalte
eingesetzt. Heiratsverbote zwischen nahen Verwandten und das Verbot
von Zwangsheiraten waren Maßnahmen, die die Kleinfamilie stärkten
und die Individualität förderten. Manuel und Stephan diskutieren
die Frage, ob sich in der Moderne das Blatt gewendet hat: Hat nach
einer Zeit, in der das Christentum die Grossfamilien geschwächt
hat, nun die Kleinfamilie das Christentum ersetzt?
oder hat sie längst die Funktion übernommen, welche der christliche
Glaube einmal hatte? In einer Umfrage der Redaktion von «Christ
& Welt» antworten fast drei Viertel aller Leserinnen und Leser
auf die Frage nach dem Sinn des Lebens mit dem Verweis auf die
Familie (gefolgt von der Liebe und den Freunden). Erstaunlich ist
das eher nicht: Das Christentum unserer Tage und Breitengrade hat
sich ganz besonders eng mit dem Ethos der Familie – genauer: der
bürgerlichen Kleinfamilie – verbunden. Je christlicher, je frommer,
desto familienfreundlicher/familienzentrierter, könnte man sagen.
Gemeindeleben, Glaubensweitergabe, Selbstverständnis als Gläubiger
und Weltenbürger hängt ganz entscheidend von dieser kleinsten Zelle
ab: Die Gründung einer Familie ist der Normalfall, Abweichungen
sind eher erklärungsbedürftig. Deshalb ist ja auch die Sexual- und
Familienethik ein derart zentraler Programmpunkt in christlichen
Gemeinschaften: hier geht es ans Eingemachte! Doch woher stammt
diese Allianz von Christentum und Kleinfamilie? Historisch
selbstverständlich ist sie nämlich nicht: Jesus selbst blieb
unverheiratet und kinderlos und stellte die leibliche Familie
zugunsten der Gemeinschaft seiner Anhänger infrage. In der Bibel
(Mt 12,46-50) wird beschrieben, wie Jesus seine Anhänger als seine
wahre Familie bezeichnet, und die Kirche hat in den Jahrhunderten
nach der Auferstehung Jesu die Schwächung traditioneller
Großfamilien gefördert und sich für individuelle Haushalte
eingesetzt. Heiratsverbote zwischen nahen Verwandten und das Verbot
von Zwangsheiraten waren Maßnahmen, die die Kleinfamilie stärkten
und die Individualität förderten. Manuel und Stephan diskutieren
die Frage, ob sich in der Moderne das Blatt gewendet hat: Hat nach
einer Zeit, in der das Christentum die Grossfamilien geschwächt
hat, nun die Kleinfamilie das Christentum ersetzt?
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