Die Sache mit der Liebe

Die Sache mit der Liebe

3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Ostern ist noch nicht so lange her. Und ich bin
dankbar für wunderbare Gottesdienste in
besonderen Formaten. Nur eine
Erfahrung hat mich noch lange
beschäftigt, die würde ich gerne mit Euch und Ihnen
teilen: Es war am Gründonnerstag. Mehrere
Gemeinden im Norden Heidelbergs waren eingeladen zu einem
Tischabendmahl. Vor der Friedenskirche
angekommen, herrschte eine spannend-festliche
Atmosphäre. Ich habe so ein
Tischabendmahl noch nie erlebt,
ebenso zwei Damen, die sich langsam der Kirche
näherten. Sie waren zögerlich, wir kamen ins
Gespräch. Ich konnte ihnen nicht sagen, was wir
erleben würden, nur andeuten und dass ich freudig gespannt sei.
Sie wurden immer aufgeschlossener, aber doch noch unsicher:
sollen wir uns da hineinwagen?Dann fing es auch noch an zu
regnen, wir wurden gebeten, ins
Gemeindehaus zu gehen. Die Damen wollten beinahe
umkehren, ließen sich doch noch ein paar Schritte weiter locken
und da standen wir plötzlich unter einem
Regenbogen. Diese Erfahrung öffnete
unsere Herzen, die Gespräche wurden
tiefer. Anschließend wurden wir zum
Eingang der Kirche gebeten, festlich
freudig von allen Pfarrern und
Pfarrerinnenam Eingang
empfangen.Da entdeckte ich ein paar Bekannte,
löste mich von diesen beiden Damen und kam mit
den Bekannten ins Gespräch. Als die Posaunen spielten, wir
begrüßt wurden, stellte ich fest: die beiden Damen hatten
sich entfernt. Das hat mich ganz traurig
gestimmt: hätte ich bei den Damen stehen bleiben sollen?
Wie wichtig ist es doch,
Menschen, in unsere Kirchen und
Gemeinden HINEINZULIEBEN. Insbesondere
in diesen Zeiten der kirchlichen Veränderungen
und Unsicherheiten. Und was habe ich
gemacht? Sie stehen lassen, alleine
gelassen? Immer wieder habe ich an sie gedacht. Ach, wie
hoch sind die Schwellen. Und wie sehr brauchen wir
geduldige, liebevolle, unaufdringliche
Begleitung?!


Wie heißt es in der Jahreslosung?


Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Kor.
16,14)


Diese Jahreslosung erinnert mich immer
wieder: die Liebe ist der
größte Schatz, den wir geschenkt
bekommen, erleben und weitergeben
dürfen.


Und da merke ich meine eigene
Begrenztheit: Ich MUSS mir die
Liebe immer wieder neu schenken
lassen, um dann im Hören zur Seite zu
stehen, zu bleiben und
mitzugehen.


Mir blieb dann nichts anderes, als die
Damen Dem zu überlassen,
Der sie sieht und weiß, was sie
brauchen.Vielleicht heißt Liebe auch, gehen lassen in
aller Freiheit.


Mögen Sie gesegnet sein mit dieser Liebe zum
Aufnehmen und Weitergeben, auf
dass immer wieder österliche Freude spürbar
werde.


Das wünscht Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg


 

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