Tschaikowskis Pathétique | Konzerteinführung Digital

Tschaikowskis Pathétique | Konzerteinführung Digital

14 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen
Es ist gar nicht so selten, dass Komponisten ein Werk schreiben,
von dem sie ahnen, dass es ihr letztes ist. Aber selten hört man
Todesahnung und Abschiedsschmerz so deutlich wie in Tschaikowskis
Sechster Sinfonie. Den Beinamen "Pathétique" gab er ihr allerdings
nicht selbst, sondern sein Bruder Modest. Pathetisch ist sie
tatsächlich. Mehr noch: Die Sechste ist tragisch, dramatisch,
packend, unheilvoll. Und sie ist Tschaikowskis Schwanengesang: Neun
Tage nach der Uraufführung starb er an der Cholera unter bis heute
ungeklärten Umständen. Eine Art Sinfonie ist auch Schostakowitschs
Erstes Violinkonzert. Oder besser: eine Sinfonie mit obligater
erster Geige. Die Geige hat keine Pause, unentwegt ist sie im
Einsatz, spricht mit einzelnen Instrumenten, mit dem gesamten
Orchester und natürlich mit den Hörenden. Der große Geiger David
Oistrach, für den Schostakowitsch das Konzert schuf, bat ihn, doch
wenigstens nachdem großen Solo im vierten Satz kurz Atem holen zu
können. Den Wunsch erfüllte Schostakowitsch ihm. Dennoch ist es ein
enorm anspruchsvolles Werk - gerade das Richtige für Maria
Ioudenitch, die Herausforderungen für ihr Instrument liebt und -
wie sie beweisen wird - auch souverän meistert.

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