Kapitel 12: Isabell Welpe: Web3 in HR

Kapitel 12: Isabell Welpe: Web3 in HR

39 Minuten
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Der Podcast zur Zukunft der Arbeit

Beschreibung

vor 1 Monat

D wie Digitalisierung, das Kapitel für
Fortgeschrittene. Isabell Welpe ist zu Gast, Professorin
an der TU München und Expertin für Strategie und Organisation.
Sie betont, dass digitale Prozesse Unternehmen attraktiver
machen. Sie ermögliche Beteiligung, Interaktion und zeigen die
Kultur. Damit löst Digitalisierung noch ein ganz anderes Problem:
Es gibt doch gar keinen Fachkräftemangel. Es gibt nur
Unternehmen, wo niemand mehr arbeiten will.  


Isabell sieht die Digitalisierung in einem größerem
Kontext. Sie sagt: Unternehmen haben sich immer schon
verändert - und zwar immer in Antwort auf neue Technologien.
Wollen wir herausfinden, ob eine neue Technologie uns zum Wandel
zwingt, ist dies die Testfrage: Wird es einfacher für uns, mit
Menschen Verträge zu schließen? Wenn ja, dann müssen wir über
unsere Organisation und Strukturen nachdenken. Auf HR bezogen:
Wenn es einfacher wird, Menschen zu identifizieren, mit denen wir
arbeiten wollen, dann ran! Daher sind Web3 und Smart Contracts
ebenso wie KI zweifelsfrei Technologien, die eine weitere Welle
der Transformation auslösen werden. Ganz schlicht: Es sinken die
Aufwände in Zeit und Energie.


In welchem Feld wird sich diese Welle der Digitalisierung am
stärksten in Unternehmen auswirken? Isabell ist ganz klar:
Selection beats Treatment. Der Schlüssel für die wirklich großen
Effekte liegt im Recruiting, sowohl bei der erstmaligen
Einstellung neuer Mitarbeiter:innen als auch bei der Frage, wer
wann für welche Aufgabe eingesetzt wird. Auswahlentscheidungen
haben mit großem Abstand den größten Effekt. Die Identifikation
von Lernschritten kommt weit danach. Wenn ich Menschen ins
Unternehmen hole und sie an Aufgaben setze, obwohl die fachliche,
kulturelle und persönliche Passung nur bei gut 50% liegt, werde
ich viel Geld und Zeit für Schulungen, Anreize und Sanktionen
aufwenden müssen, um die Defizite auszugleichen. Wer direkt
Passungen von 80%, 90% oder mehr erreicht, hat ganz andere
Transaktionskosten, nämlich niedrigere.


Werden wir erleben, dass unser eigener Bot die lästigen
Gehaltsverhandlungen direkt mit dem Bot des Unternehmens führt?
Jedenfalls werden wir unsere Qualifikationen und auch Daten zu
unserer Persönlichkeit in der Blockchain hinterlegen - und auf
dieser Basis Arbeitsangebote bekommen, die einfach passen. Ohne
einen quälenden, oft Monate dauernden Prozess. Auch das ist, für
beide Seiten, wieder fern von den Transaktionskosten, die wir im
Recruiting lange für unausweichlich gehalten haben. Bis einer
kam…


Zu Gast: Prof. Dr. Isabell Welpe lehrt Strategie
und Organisation an der TU München.

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