FG015 - Inquisition | Sie meinen es doch gut!
1 Stunde 24 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Im zweiten Teil zur Geschichte der Inquisition nähern wir uns nun
doch den lodernden Feuern in Spanien. Zuvor berichtet Solveig
noch von der Entstehung der Franziskaner und Dominikaner. Vor
allem letztere gelten als "Hunde des Herrn" und stellen aus ihrem
Orden etliche Inquisitoren zur Verfügung. Diese werden manchmal
als Inspektoren gerufen, kommen aber meistens ungebeten und
fallen manchem Ortsbischof durchaus auf die Nerven!
Freundlicherweise kündigen sie sich vierzig Tage vorher an. So
lässt sich vor der Kontrolle noch einiges in Ordnung bringen.
Delinquenten können dankbar sein, wenn sie ab sofort vor ein
ordentliches Inquisitionsgericht kommen, statt einem Gottesurteil
anheim zu fallen. Denn die Inquisitoren halten sich an ein festes
Regelwerk. Das bekannteste Handbuch dazu verfasste Bernard Gui.
Der war in Wirklichkeit viel freundlicher als es "der Name der
Rose" beschreibt! Vielmehr wird der Inquisitor durch seine
standardisierten Verfahren zum Anthropologen. So kennen wir die
Gedankenwelt eines Müllers vor 400 Jahren. Verbrannt wurde nur
selten. In der Regel reichte eine einfache Entschuldigung.
In Spanien wurde die Inquisition zur Angelegenheit der
katholischen Könige. Sie richtete sich weniger gegen Ketzer,
sondern nach der Reconquista als vielmehr gegen konvertierte
Juden und Muslime. Die Maßstäbe dafür setzte der
Generalinquisitor Tomás de Torquemada. Der spanische
Nationalheilige Jakobus der Ältere konnte zwar noch keine Muslime
kennen, wird jedoch oft als "Maurentöter" und Ritter der
Reconquista dargestellt.
Offiziell aufgelöst wurde die spanische Inquisition erst 1834.
Zuletzt hatten sich die Kollegen in Rom auf das Lesen von Büchern
konzentriert. Nicht nur theologische Werke mussten auf ihren
Wahrheitsgehalt kontrolliert werden. Auch Naturwissenschaftliches
interessierte das "Heilige Offizium". Prominenteste Opfer waren
Galileo Galilei und Giordano Bruno.
Doch eigentlich die Inquisitoren doch nur unsere Seelen retten!
Zum negativen Bild haben anglikanische Zerrbilder und Gothic
Novel beigetragen. Auch Dostojewskis Großinquisitor ist kein
Sympathieträger, aber absolut lesenswert!
Kontakt und Unterstützung
Dir gefällt Flurfunk Geschichte? Wir freuen uns über eine nette
Bewertung oder eine Nachricht von dir.
Du kannst uns über ko-fi unterstützen:
https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte
Oder auch regelmäßig durch eine Mitgliedschaft auf
Steady:
https://steady.page/de/flurfunk-geschichte
Für deine regelmäßige Unterstützung bedanken wir uns mit einer
Bonus-Folge "Nachklapp" zum Thema der aktuellen
Folge.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an
kontakt@flurfunk-geschichte.de
Flurfunk Geschichte liefert Euch weitere Hintergrundinfos bei
Facebook, Instagram, twitter und threads.
Weiterer Podcast
Willst du noch mehr von uns hören? Dann folge den Ereignissen und
Debatten in der ersten deutschen Nationalversammlung bei
Flurfunk Paulskirche:
https://flurfunk-paulskirche.letscast.fm
Weitere Episoden
1 Stunde 45 Minuten
vor 1 Woche
1 Stunde 26 Minuten
vor 3 Wochen
1 Stunde 50 Minuten
vor 1 Monat
1 Stunde 57 Minuten
vor 2 Monaten
2 Stunden 15 Minuten
vor 3 Monaten
In Podcasts werben
Abonnenten
Linz
Heupelzen
Kommentare (0)