Beschreibung

vor 1 Jahr

"Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr
in meiner Hand." Jeremia 18,6


"Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das
Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." Philipper
2,13


Es kommt bekanntlich immer auf den Vergleichspunkt an. In dem
Bild von Ton und Töpfer im heutigen Losungswort geht es
keineswegs darum, dass wir eine willenlose und passive Masse in
Gottes Hand sind.


Der Prophet sieht vielmehr einen Töpfer, der an der Scheibe
arbeitet; doch das Gefäß, das er urspr. im Sinn hat, missrät und
so macht er etwas anderes daraus: Wenn ein Volk, das Gott zum
Untergang bestimmt hat, sich zu Gott bekehrt, so hält Gott nicht
stur an seinem urspr. Vorhaben fest, sondern gibt diesen Volk
eine zweite Chance. Im umgekehrten Fall gilt gleiches.


Damit sich Gottes heilvolle Absichten in unserem Leben also
verwirklichen, bedarf es unseres Zutuns, und sei es im Sinne
unserer Zustimmung. Gott handelt nicht über unseren Kopf hinweg
an uns und zwingt uns sein Heil nicht auf. Es gibt keinen
Heilsautomatismus. Seine Liebe zu uns verbietet das. Gott nimmt
uns ernst. Es macht etwas aus, ob wir uns für Gott öffnen, oder
uns ihm gegenüber verschließen; ob wir ihn "fürchten", oder ob er
uns egal ist. Die Frage, die Jesus dem blinden Bartimäus stellt,
ist also ganz grundsätzlicher Art: "Was willst du, dass ich für
dich tun soll?" (Lukas 18, 41) Das Heil kommt nicht in
wundersamer Weise über dich; sondern du wählst es - oder
verwirfst es eben.


Der Apostel Paulus geht im Lehrtext noch einen Schritt weiter.
Was ist denn, wenn mein Wille und meine Entscheidungsfähigkeit so
verkrümmt sind, dass ich mich gar nicht frei und ungehindert für
das Heil entscheiden kann? Was, wenn ich das Heil schon will,
aber nicht in der Lage bin, diese Entscheidung durchzutragen?
Wenn ich über die gute Absicht nicht hinauskomme? Ein russisches
Sprichwort sagt bekanntlich: "Die schlimmsten Dinge auf unserer
Welt sind aus guter Absicht entstanden"! Paulus erweist sich
wieder einmal als Kenner der Abgründe unserer Seele und als
brillianter Seelsorger: Auch und gerade in unserem Ringen, das
Gute zu wollen - aber eben nicht nur "den guten Willen" zu
zeigen, sondern ihn auch zu tun - dürfen wir uns von Gott
umfangen wissen.


Es gehört wohl zum Geheimnis der Liebe Gottes, dass er uns ganz
frei gibt, ohne jede Manipulation und uns ganz ernst nimmt in
unserer Verantwortlichkeit - und doch in uns wirkt, was vor ihm
wohlgefällig ist.


So sei in den hellen Schein der Liebe Gottes hineingestellt.


Dein Wille und deine Entschlusskraft seinen aufgerichtet und
gesegnet.


Sei mit neuem Vertrauen in den "Christus in dir" gesegnet, damit
sein Wirken zu deinem Wirken wird.


Sei gesegnet.

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