Level 006: Gargoyle’s Quest
Dass ein waschechter Bösewicht zum Held eines Spiels gemacht wird,
kommt relativ selten vor – was sehr schade ist, denn die Umkehrung
der klassischen Erzählstrukturen führt gerne mal zu unerwartet
großartigen Resultaten. Wie man sehr… Mehr
28 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 8 Jahren
Dass ein waschechter Bösewicht zum Held eines Spiels gemacht
wird, kommt relativ selten vor – was sehr schade ist, denn die
Umkehrung der klassischen Erzählstrukturen führt gerne mal zu
unerwartet großartigen Resultaten. Wie man sehr gut am Game
Boy-Klassiker „GARGOYLE’S QUEST“ sieht.
+++
Textauszug:
Schon die Erste Allgemeine Verunsicherung rief es in die Welt
hinaus: “Einmal möchte ich ein Böser sein. Eine wilde Sahuuuuu!”
Und wer kann’s den Burschen verübeln? Die “Gegenseite” zu
verkörpern, absichtlich “Böses” zu tun, sich nicht irgendwelchen
Moralcodes unterwerfen zu müssen – das hatte schon immer einen
starken Reiz. Erstaunlich also, dass das Thema in Computer- und
Videospielen bis heute immer noch so unterrepräsentiert ist.
Klar, in “TIE Fighter” fliegt man für das ach so dunkle Imperium.
In den “GTA”s dieser Welt gibt es schon aus Prinzip keine good
guys. In “Dungeon Keeper” hält man sich die nervende
Edelheldenritterbrut mit Monsterspinnen und Eisernen Jungfrauen
vom düsteren Hals. Aber sonst? Bloß gut, dass es Anfang der 90er
“Gargoyle’s Quest” gab – sonst hätten wir wohl nie erfahren, dass
auch Ghoule und Dämonen eigentlich ganz dufte Typen sind.
Willkommen im sechsten Level von “Game Not Over”.
“Ghosts’n Goblins”, “Ghouls’n Ghosts” und all die anderen
unaussprechlichen Games, die zu diesem Universum gezählt werden
können, dürften allgemein bekannt sein. Diese Spiele sind im
Großen und Ganzen völlig zurecht die Klassiker, zu denen die
Geschichtsschreibung sie gemacht hat. Insofern ist es ganz super,
dass ihr Ruhm sogar bis in die niederen Ränge ihrer Kader
abstrahlt, was mich direkt zu “Gargoyle’s Quest” führt – denn
hier hatte eine entweder sehr schlaue oder sehr wahnsinnige
Person die Idee, einen relativ unbedeutenden Schergen aus der
dritten Reihe einfach zum Helden seines eigenen Spieles zu
machen: Den “Red Destroyer”, auch bekannt als “Red Arremer” –
oder einfach nur “Firebrand”, wie seine Kumpels ihn nennen.
Ich finde diese Idee großartig! Ich hätte garantiert auch sehr
viel Spaß an einem Spiel, in dem Goomba #42 aus “Super Mario
Bros.” der Held wäre. Das ist so ähnlich wie im ersten “Austin
Powers”-Film, in dem wir unter anderem mit den Schicksalen der
unbedeutenden Gehilfen der Bösewichter vertraut gemacht werden.
Sonst kriegt man ja nie mit, wie schwer das Leben eines niederen
Fieslings so verläuft. Der ackert den ganzen Tag einigermaßen
friedlich vor sich her, um seine Familie durchzukriegen, verliert
nie die Hoffnung auf die große Karriere, ist sich sicher,
irgendwann mit seiner Band ganz groß rauszukommen – und dann
rennt da der blöde Held vorbei, schiebt ihm den Raketenwerfer ins
Gesicht, und verschwindet auch gleich wieder, nur ein paar rote
Bröckchen hinterlassend. Tragisch, irgendwie…
Den kompletten Text dieses Levels erhaltet ihr als liebevoll
layoutetes PDF, wenn ihr „Game Not Over“ auf
Steady und Patreon unterstützt!
Damit ermöglicht ihr mir nicht nur, meine Arbeit unabhängig
fortzusetzen, sondern erhaltet auch eine Tonne an ganz tollem
Extra-Kram aufs Ohr! Eine Übersicht sämtlicher
Unterstützer-Formate findet ihr hier. Lauscht
doch mal vorbei!
+++
Weitere Episoden
26 Minuten
vor 6 Tagen
28 Minuten
vor 3 Wochen
1 Stunde 1 Minute
vor 3 Monaten
22 Minuten
vor 5 Monaten
1 Stunde 1 Minute
vor 9 Monaten
In Podcasts werben
Kommentare (0)