Level 057: Axelay

Level 057: Axelay

„Gradius 3“ gehörte zum Startaufgebot des Super Nintendos – und zeigte der Welt, dass diese Konsole vieles konnte, großartige Jump-n-Runs oder futuristische Rennspiele zum Beispiel, aber eines ziemlich offensichtlich nicht: schnelle Arcade-Action.
27 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

„Gradius 3“ gehörte zum Startaufgebot des Super Nintendos – und
zeigte der Welt, dass diese Konsole vieles konnte, großartige
Jump-n-Runs oder futuristische Rennspiele zum Beispiel, aber
eines ziemlich offensichtlich nicht: schnelle Arcade-Action. Es
sollte noch mehr als ein Jahr dauern, bis Konami diese spezielle
Scharte mit „AXELAY“ wieder auswetzte. Aber dann
gleich richtig!


(Something, Something, Something, Spotify.)


+++
Textauszug:


Das gute alte Super Nintendo hatte zu seinen Lebzeiten nicht nur
mit dem lästigen Problem ganz exzellenter Spiele zu kämpfen,
sondern vor allem auch mit dem Vorurteil, für schnelle
Arcade-Shooter fast genauso gut geeignet zu sein wie eine leicht
schimmelige Bockwurst. Ein Urteil, das nicht ohne Grund in die
Welt gehämmert wurde, denn frühe Shmups sahen auf dem System zwar
verdammt schick aus, liefen aber fast so flüssig wie eine
Konversation zwischen zwei Hicksern. Folgerichtig stand schnell
fest: Das Super Nintendo war für vieles zu gebrauchen: Schöne
Jump-n-Runs, nette Action-Adventures, rasante Zukunfts-Rasereien
– alles prima. Aber schnelle Actionspiele mit einer Tonne an
Sprites gleichzeitig im Bild, wie man sie aus der Spielhalle, vom
Mega Drive oder der PC-Engine kannte und liebte – die waren
darauf fraglos unmöglich. Oder… doch nicht?


Konami standen gerade Anfang der 90er unter
Gottgleichheitsgeneralverdacht – denn mit Serien wie “Contra”,
“Castlevania” oder “Gradius”, und Spielen wie “Parodius” oder dem
hier bereits in Level 51 ausführlich gewürdigten “Turtles in
Time” haute man routinemäßig einen Spielspaßkracher nach dem
anderen raus. Aber das Super Nintendo entpuppte sich für die
Tokioter Bande als mindestens würdiger, aber vielmehr eher
cheatender Bossgegner. Denn das allererste Spiel, das man 1990
auf dem gerade frisch geschlüpften System veröffentlichte, war
das ganz wunderbar aussehende, ganz wunderbar klingende und sich
ganz wunderbar die Laser aus dem Leib ruckelnde “Gradius 3”. Es
sollte noch weitere anderthalb Jahre dauern, bis man mit “Axelay”
sowohl sich selbst als auch das zwischenzeitlich durch grausame
Zuckelware wie “Super R-Type” gebeutelte SNES wieder
rehabilitierte.


Ich sollte vielleicht erstmal vorwegschicken, dass ich keine
Ahnung habe, wie man den Titel des Spiels korrekt ausspricht.
“Exil-Ei”? “Exlei”? “Eggs Lay”? “Axel! EY!”? Keinen Schimmer. Es
ist reines Kunstwort, das nur für dieses Spiel entwickelt wurde –
und ist dabei noch nicht mal ein japanischer Begriff, was man
daran erkennt, dass es auf dem entsprechenden Cover in Katakana
geschrieben wird. Von daher sage ich einfach weiter “Axelay”, und
vertraue darauf, dass das schon irgendwie nicht komplett falsch
sein wird…

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