Level 107: Burai Fighter
Wenn das Stichwort „Shoot-em-Up“ in den Raum geworfen wird,
passieren normalerweise zwei Dinge. Erstens weist jemand darauf
hin, dass das mittlerweile „Shmup“ heißt. Und zweitens beginnt in
aller Regel sofort eine erhitzte Diskussion darüber, welche… Mehr
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vor 2 Jahren
Wenn das Stichwort „Shoot-em-Up“ in den Raum geworfen wird,
passieren normalerweise zwei Dinge. Erstens weist jemand darauf
hin, dass das mittlerweile „Shmup“ heißt. Und zweitens beginnt in
aller Regel sofort eine erhitzte Diskussion darüber, welche
horizontal oder vertikal zischende Laser verteilende Serie wohl
die bessere sei: „Gradius“? „Thunder Force“? „R-Type“? Obskurerer
Kram wie „Ikaruga“, „DoDonPachi“ oder „Darius“? Der Name
„BURAI FIGHTER“ fällt da eher selten – welchen
Grund mag das wohl haben?
+++
Textauszug:
Horizontal scrollende Shoot-em-Ups sind wahrlich nichts
ungewöhnliches, genauso wenig wie ihre vertikal durch die Gegend
zuckelnden Kollegen. Gibt auch einen Haufen Spiele, die beide
Scrollrichtungen kombinieren, die verrückten Hühner. Sind aber
schon deutlich weniger. Und dann gibt es noch Spiele wie “Burai
Fighter”, die sich sagen “Weißte was, Alter? Heute mal schön yolo
in alle Richtungen unterwegs. Weil ich’s kann!”
In den 80ern und auch noch in den 90ern war die
Entwicklungsrichtung von Shoot-em-Ups, oder “Shmups”, wie wir
crazy Insider so gerne sagen, eigentlich klar definiert: Die
Dinger erscheinen in den Spielhallen, die Leute flippen aus, ein
paar Monate später gibt’s Umsetzungen auf Heimkonsolen und
-Computer, alle sind happy, raus mit den Sektkorken! Aber nicht
so bei “Burai Fighter”! Denn das ist eines der ganz wenigen
Shmups der späten 80er, das seinen Anfang mal nicht in der
Spielhalle hatte, sondern explizit für das bzw. auf dem NES
entwickelt wurde. Und das ist nicht die einzige Besonderheit
dieses im allgemeinen eher unbekannten Titels – denn das war auch
noch eines der ersten NES-Spiele, das in enger Zusammenarbeit der
japanischen Entwickler mit seinem westlichen Vertrieb erschaffen
wurde.
Aber mal ganz von vorne: Entwickelt wurde “Burai Fighter” von der
putzig betitelten Firma “KID” aus Tokio. Dieser Name steht für
“Kindle Image Develop”, und dürfte vermutlich nicht allzu vielen
Leuten bekannt sein – was nicht verwundert, denn KID hat nicht
irre viele allzu bekannte Spiele gemacht, und die meisten davon
während der NES-Ära. Aber vielleicht sagen euch ja Namen wie “Low
G Man” oder “Kick Master” etwas? Oder “G.I. Joe: A Real American
Hero”? Das waren alles Spiele von KID, bevor sie sich dann so ab
Mitte der 90er auf die in Japan enorm populären “Romance Novels”
stürzten – auch bekannt als “bishōjo games”, was Chiffre für
Spiele ist, die sich um Interaktionen mit ebenso attraktiven wie
jungen Anime-Mädels drehen. Was dann zu Spielen wie “My Merry
May”, “Festa!! Hyper Girls Party” oder “6 Inch My Darling” sowie
der schlussendlichen Dichtmachung der Firma im Jahr 2006
führte…
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