Feministischer Streik: Gratis Kitas für alle

Feministischer Streik: Gratis Kitas für alle

Am feministischen Streik vom 14.06. waren neben der Lohngleichheit noch zwei wei-tere Forderungen prominent vertreten, allen voran mehr Zeit und Geld für die Betreu-ungsarbeit. Absolut verständlich: Aber auch wirklich nachhaltig?
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Beschreibung

vor 2 Jahren
Gleich vorneweg: Für mich ist Familienplanung auch Familiensache.
Der Staat soll geeignete Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen,
aber im Endeffekt sind Kinder nunmal Privatsa-che. Nicht jeder hat
und nicht jeder will Kinder – und das ist total in Ordnung. Dass
die Schweiz in punkto Kinderbetreuungsangebote aber noch weit
hinterherhinkt, ist auch klar. Dass Kitas aber gratis wären,
beziehungsweise zu 100% von der öffentlichen Hand finanziert
werden, was natürlich nicht gratis ist, finde ich falsch. Wer
nämlich seine Kin-der zuhause betreut, wird dadurch doppelt
belastet: Durch die Ausgaben, die direkt für die eigene Betreuung
anfallen und indirekt für die Finanzierung von Kitas für andere.
Das kann auch nicht sein. Eine gewisse Unterstützung ist notwendig,
um möglichst viele Leute im Arbeitsmarkt zu hal-ten. Ein komplettes
Gratisangebot finde ich aber falsch – denn es ist noch immer eine
freiwilli-ge Dienstleistung. Für viel mehr Leute von Vorteil wären
Tagesschulen und Unternehmen, die die Kinderbetreuung in-house oder
in Zusammenarbeit mit anderen anbieten können. Warum nicht
steuerliche Anreize für Firmen, die dies anbieten? Das wäre eine
Win-Win-Situation und wäre sogar noch ein Bürokratieabbau. Aber
eben: Leider keine populistische Lösung, die zu einem
feministischen Streik passen würde. Schade.

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