Die Welt in einer Manteltasche

Die Welt in einer Manteltasche

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

In meinen Lungen warten noch so viele Worte, 


die wichtig sind auf ihren Auftritt,


Doch das Zugfenster zwischen 


uns lässt nur Lippenbewegungen zu.


So zufrieden wie nie und gleichzeitig 


hätte ich von allem, 


gerne noch mehr gehabt.


Noch eine Zigarette am 


Küchentisch vor dem  Schlafengehen.


Noch einmal jede deiner Bewegungen 


in der zu engen Badewanne spüren, 


während das Plätschern des Wassers 


von den Badezimmer-Kacheln hallt.


Noch einmal dein verschlafenes Gesicht 


nach dem Aufwachen sehen 


und nicht sicher sein, 


ob du im Schlaf sprichst, 


oder bereits mit mir.


Noch einmal spüren, 


wie sich unsere Hände in meiner 


Manteltasche 


berühren, während der Schnee unter 


unseren Schuhen knirscht und 


Hundegebell übers Feld klingt.


Noch einmal auf den Lehnen einer Parkbank 


sitzen, weil die Sitzfläche selbst 


voller Eis ist.


Eine Woche, war so lang 


und viel zu kurz zu gleich.


Dein Lächeln fühlt sich an wie Trost, 


deine Arme wie ein Heim.


Meine Schultern schmerzen weniger von dem Gepäck, 


das ich mitnehme und mehr von dem, 


das ich zurücklasse.


Ich versuche mir vorzustellen, 


wie ich deine Hand wieder halte, 


diesmal nicht in einer Manteltasche, 


weil es dann wärmer ist und der Wind sich 


mehr nach Lachen anfühlt, als nach Winter 


und nach Sonnencreme und Sommer riecht.  



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