#14 Woher weiß man, dass ein Song wirklich fertig ist? Pop-Hoffnung Florence Arman zu Gast beim “K”

#14 Woher weiß man, dass ein Song wirklich fertig ist? Pop-Hoffnung Florence Arman zu Gast beim “K”

Das K - Der Tiroler Podcast für Kunst und Kultur
32 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Florence Arman wurde schon gefeiert, als sie noch keinen Song
veröffentlicht hatte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die in
Tirol aufgewachsene Britin als Songwriterin bereits für bekannte
Künstler:innen Lieder schrieb. Spätestens seit der Veröffentlichung
ihrer EP “Out of the Blue” gilt sie als Hoffnung der heimischen
Popmusik – Grund genug, der Musikerin ein paar Fragen zu stellen.
Sie hat bereits für Conchita Wurst, Lena Meyer-Landrut, The Kooks
oder G Flip geschrieben – jetzt hat sich Florence Arman dafür
entschieden, unter ihrem Klarnamen Songs zu veröffentlichen.
Herausgekommen ist die fantastische EP “Out of the Blue”, die ihr
nicht nur Aufmerksamkeit des Radiosenders FM4, sondern auch einer
kleinen Fangemeinde eingebracht hat. Das Musikmachen ist der
26-Jährigen in die Wiege gelegt. Nahezu die gesamte
britisch-österreichische Familie Arman ist im Musikbusiness tätig.
Im Gespräch erzählt uns Florence, wie man Songs schreibt, was ein
gutes Frühstück ausmacht und warum der Kuchen in England einfach
besser schmeckt. Wir erreichen Florence über Skype aus Wien, wo der
heißeste Tag des Sommers die Menschen schwitzen lässt. Hitzefrei
gönnt sich Florence trotzdem nicht, “erst im November”. Immerhin
gibt es für die frischgebackene Solo-Künstlerin gerade viel zu tun.
Nach der Veröffentlichung ihrer EP “Out of the Blue” auf dem
britischen Label AWAL steht jetzt erst einmal ein Festival-Sommer
vor der Tür. Florence wurde in England geboren, lebte danach in
Tirol, Deutschland und den Niederlanden. Wo fühlt man sich als
vielgereister junger Mensch zuhause? “Zuhause ist für mich nicht
geografisch festlegbar. Ich fühle mich unter Leuten zuhause, die
meine Mentalität und meinen Humor teilen.” Daheim ist Florence
gerade in der österreichischen Bundeshauptstadt. In Innsbruck
bekommt sie als Songschreiberin nur wenig gebacken – Stichwort:
Freizeitstress. Wann die Ideen für Songs kommen, ist Florence
selbst oft ein Rätsel: “Mir kommen die Ideen meistens, wenn es am
ungünstigsten ist: in der U-Bahn oder in Konversationen.” Am Ende
siegt meist die Kreativität. Das gilt auch für Florence’
Lebenslauf. In einer reinen Musiker*innen-Kernfamilie und mit über
60 Cousinen und Cousins, die laut Florence auch alle Musiker*innen
sind, erwartete man von der Nachzüglerin zunächst einen sicheren
beruflichen Weg. “Ich war die letzte Hoffnung der Familie, dass ich
noch einen ordentlichen Beruf erlerne.” Florence arbeitete als
Kindergartenpädagogin, begann ein Lehramtsstudium, probierte die
Musik schließlich doch aus und blieb dabei. In ihrer Studienzeit
lernte sie den in Los Angeles arbeitenden Producer “filous” kennen,
der sie seitdem regelmäßig als Schreiberin beauftragt. Auf ihrer
Spotify-Seite beschreibt Florence lakonisch ihre alltägliche
Routine: Zweimal frühstücken, Musizieren und viel Tee trinken. Wer
ihren Lifestyle teilt, ist sich Florence sicher, der braucht keinen
Urlaub. “Ich mache meinen Urlaub im Alltag.” In den Worten von
Podcast-Kollege Malcolm Gladwell ist Florence Arman künstlerisch
eher ein Dylan als ein Cezanne. Das erklärt die Musikerin im
Podcast genauer. Auf Instagram zeigt Florence ihren Zugang zur
Musik und zu einer Zeitgeist atmenden popkulturellen Ästhetik: gut
gekleidet, aber niemals todernst. Mal liegt sie auf einem Foto
rückwärts auf einem Pferd, mal wird sie in der Luft schwebend von
einem aus einer Frauenhand abgeschossenen Blitz getroffen, und auf
einem Foto raucht sie im Jogging-Outfit gleich zwei Zigaretten
(hust). Neben guter Musik ist britischer Humor Florence’
persönlicher Exportschlager. Nicht nur dieser, sondern auch der
Kuchen schmeckt ihr auf der Insel besser. Dort, nämlich in der
Hauptstadt London, will Florence irgendwann leben.

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