#24 Wie sieht ein gutes Leben aus? Autorin Friederike Gösweiner zu Gast beim „K“

#24 Wie sieht ein gutes Leben aus? Autorin Friederike Gösweiner zu Gast beim „K“

Das K - Der Tiroler Podcast für Kunst und Kultur
37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Komplex, aber nie kompliziert: In ihren Romanen blickt Friederike
Gösweiner tief in die menschlichen Abgründe und wurde dafür mit dem
Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Wie die Schriftstellerin
trotz Krisen optimistisch bleibt, erzählt sie uns in dieser Ausgabe
von „Das K“. Für diese Episode haben wir uns unter die Gäste des
Literaturhotels Juffing in Hinterthiersee gemischt, wo Dr.
Friederike Gösweiner ihr zweites Buch „Regenbogenweiß“ vorstellt.
Die Tirolerin wurde 1980 geboren und hat Germanistik und
Politikwissenschaft studiert. Mit 29 promovierte sie „sub
auspiciis“, das ist die höchstmögliche Auszeichnung von
Studienleistungen in Österreich. „Man muss immer unzufrieden
bleiben mit sich“, sagt das Ausnahmetalent. Seither arbeitet
Gösweiner als Schriftstellerin, Lektorin, Universitätsdozentin und
Kulturjournalistin. Mit ihrem Erstlingswerk „Traurige Freiheit“ hat
die Autorin 2016 ein Ausrufezeichen in der heimischen Literatur
gesetzt. Der Roman über das Scheitern der „Generation Praktikum“
wurde mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. „Ich zähle
zu den Uni-Absolventen, wo es wirklich neu war, dass man nach dem
Abschluss unbezahlt arbeitet“. Für die zweite Veröffentlichung
„Regenbogenweiß“ hat sie sich viele Jahre Zeit gelassen. Nicht
zuletzt, weil Gösweiner mit dem Komponisten Thomas Larcher an der
Oper „Das Jagdgewehr“ arbeitete. „Sprachlich ist der neue Roman
mitunter das Beste, was in diesem Jahr auf Deutsch erschienen ist“,
sagt Robert Renk von der Wagner’schen Buchhandlung. Zum Interview
erscheint Gösweiner mit einem Hugo in der Hand, sichtlich
erleichtert, dass die Lesung vorbei ist. Die begnadete Literatin
erzählt uns von ihrem fotografischen Gedächtnis und dass es
manchmal ein Fluch ist, wenn man sich alles merkt. Wir fragen nach,
was sie damit meint, wenn sie ihre Bücher als „Netflix für Klügere“
bezeichnet und sprechen über die Sinnhaftigkeit von
Quotenregelungen und die Gender Balance im Literaturbetrieb. „Beim
Schreiben geht es mir nicht um den Erfolg oder die Verkaufszahlen,
sondern um das, was ich sagen will.“ Gösweiner verarbeitet Themen,
die sie in ihrem Leben beschäftigten. In ihrem neuen Roman
„Regenbogenweiß“ geht es um Trauer, Glück und die aktuellen
Probleme in Europa. Sie stellt sich die Frage: „Wie sieht ein gutes
Leben aus?“ Auf diese Frage habe sie zumindest eine vorläufige
Antwort gefunden. „Aber meistens steht man dann gleich wieder vor
der nächsten Herausforderung“, sagt Gösweiner. Vor ein Publikum zu
treten und zu sagen: „Ich bin Autorin“, das fällt der
preisegekrönten Schriftstellerin bis heute schwer. Da Gösweiner das
Schreiben nicht als Beruf versteht, weigert sie sich auch,
Social-Media-Plattformen für die Bewerbung ihrer Bücher
einzusetzen. „Das Schreiben ist für mich eine Haltung zum Leben
geworden, wie für andere das tägliche Instagram posten. Ich
behaupte das meines glücklicher macht“. Zum Abschluss gibt sie uns
noch ihren persönlichen Buchtipp: „Die Unendliche Geschichte“ von
Michael Ende. Eine sehr prägende Geschichte für die Literatin und
„weit mehr als ein Kinderbuch“, wie sie sagt. || Weiterführende
Links: || Friederike Gösweiner auf Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Friederike_G%C3%B6sweiner | Friederike
Gösweiner im Droschl Verlag:
www.droschl.com/autor/friederike-goesweiner | Literaturhotel
Juffing: www.juffing.at | Buchhandlung Wagner'sche:
www.wagnersche.at | Thomas Larcher auf Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Larcher |

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