Beschreibung

vor 4 Jahren

Bist du selbstbewusst? Ich selber habe in vielen Situationen
echte Selbstzweifel, so dass ich mich schon oft gefragt, habe, ob
ich als Trainer überhaupt den richtigen Job mache. Ich bin davon
überzeugt, dass es nur wenige Menschen gibt, die das zu 100% von
sich behaupten können. Und selbst, wenn diese das meistens sind,
es gibt immer wieder dunkle Momente, wo selbst die
selbstbewusstesten Menschen an sich zweifeln und unsicher sind.


Ich beschäftige mich seit über 15 Jahren ganz intensiv mit dem
Thema Stress und unsere Körperhaltung trägt stark dazu bei, den
Stress, den eine bestimmte Situation auslöst, zu verstärken, oder
zu vermindern. Das hat sich auch in unserer Sprache manifestiert:
Wir sind zum Beispiel angespannt oder verkrampft, wenn wir unter
Druck stehen und das macht sich eben voll körperlich fühlbar und
sichtbar. Es gab Untersuchungen im Tierreich, dass Alpha
Männchen, die also die Gruppe oder Herde anführten, über einen
hohen Testosteronspielgel und einen niedrigen Cortisolspielgel
verfügten.


Testosteron ist ein Hormon, welches unter anderem für dominantes
Verhalten sorgt und bei beiden Geschlechtern (allerdings in
unterschiedlichem Ausmaße) vorhanden ist, und Cortisol ist ein
Hormon, welches in Stresssituationen ausgeschüttet wird.


Ein hoher Testosteronspielgel bei gelichzeitig niedrigem
Cortisolspielgel spricht demnach für einen selbstbewussten und
ruhigen Anführer.


Die amerikanische Sozialpsychologin, Amy Cuddy, hat diese
Eigenschaften bei Menschen untersucht und einige sehr spannende
Ergebnisse veröffentlicht. Sie hat als Professorin bereits
festgestellt, dass sich stille und schüchterne Studenten häufiger
meldeten, nachdem sie ihnen in einem Vieraugengespräch geraten
hatte, so zu tun, als seien sie selbstbewusst. Vielleicht kennst
du den Spruch Fake it until you make it.


Das bedeutet, dass man so lange etwas vorgibt und vorspielt zu
sein, bis man es geschafft hat. Und so zu tun, als sein man
selbstbewusst, kann man so lange inszenieren, bis man es soweit
gebracht hat, dass es einem quasi in Fleisch und Blut
übergegangen ist und man wirklich das Gefühl hat, mit vielen
Situationen selbstsicherer und souveräner umzugehen.


Amy Cuddy hat 2010 in einer Studie die eine Hälfte der Probanden
gebeten, für zwei Minuten eine Power Pose einzunehmen. Das sind
Posen, die als selbstbewusst und dominant gelten. Offen und
raumeinnehmend. Die andere Hälfte der Teilnehmer sollten Posen
einnehmen, die klein machen und verschlossen wirken. In beiden
Gruppen wurden dann die Hormonwerte Testosteron und Cortisol
vorher und nachher verglichen. Und das Ergebnis ist ziemlich
beeindruckend: Die Probanden mit den Power Posen hatten nach nur
zwei Minuten einen um 19% erhöhten Testosteronspielgel und einen
um 25% niedrigeren Cortisolspielgel. In der anderen Gruppe sank
der Testosteronspiegel um 10% und der Cortisolspielgel stieg um
17%.


Wenn wir bewusst für zwei bis drei Minuten Power Posen üben, dann
tun wir in dem Moment so, als ob wir sehr selbstbewusst wären.
Und tägliches Üben ist ja gut, um über die zeit auch mess- und
fühlbare Resultate zu erreichen. Was also liegt näher, als Power
Posen in unsere Morgenroutine einzubauen? Wenn wir das also
regelmäßig praktizieren, dann werden wir immer sensibler für
unsere Körperhaltung und können diese dann bewusst im Alltag
steuern. Wir strahlen nach Außen Selbstbewusstsein aus und das
wird dann über die Zeit derart verinnerlicht, bis wir es selber
glauben und damit hinbekommen.


Morgen werde ich dir einige richtig gute Power Posen verraten,
die du dann in deine Morgenroutine einbauen kannst.
Selbstbewusstsein ist erlernbar und kann mit deiner Morgenroutine
leicht Stück für Stück wachsen.


Damit wünsche ich dir einen powervollen Tag, viel Spaß und die
Erfüllung dessen, was immer du dir wünschst.


Alles Liebe


Dein Kai

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