Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.

Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.

35 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 11 Monaten
Scharfe Zunge: Trash-TV ist nicht gleich Trash-TV, erklärt Anja
Rützel im turi2 Jobs-Podcast. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin
Pauline Stahl sagt die TV-Kritikerin, dass es "verschiedene Stufen"
gibt. "Germany's Next Topmodel" etwa sei in bestimmten Momenten
"Trash-TV von seiner schlimmsten Seite". Wenn den Teilnehmerinnen
beim gefürchteten Umstyling "gegen ihren eigentlichen Willen" und
"mit so viel Genuss am Grausamen" die Haare geschnitten werden,
"wird einem beim Zuschauen fast schon die Perspektive aufgedrängt,
sich zu freuen, dass es anderen schlechter geht als einem selbst",
sagt Rützel. Oftmals seien Streit und Drama abend­füllender, als
wenn sich Leute "ganz distinguiert" über ein Thema unterhalten.
Doch die Beliebtheit von Reality- und Dating­shows lässt sich laut
Rützel auch an einem erhöhten Bedürfnis nach leichter Unterhaltung
erklären. Das "Dschungel­camp" zum Beispiel habe sie 2023 als
besonders gut empfunden, weil es "einfach tröstlich war, für zwei
Wochen in einen überschaubaren Kosmos abtauchen zu können". Das
Publikum kennt die Regeln, weiß ungefähr, wie es ausgeht und es
passiert nichts Unvorhersehbares. "Ich glaube schon, dass die
Weltlage das Bedürfnis nach einer solchen Kurz­zeit­flucht nochmal
vermehrt hat", sagt Rützel. Was in die Kategorie Trash-TV fällt,
lässt sich laut der Fernseh-Liebhaberin gar nicht so einfach sagen:
"Es gibt da keine klassische Definition." Früher habe es den
"bösen, wirklich klassistischen Begriff" vom
"Unterschichten-Fernsehen" gegeben. Dem kann Rützel mit Blick auf
das Feedback ihrer Leserschaft "extrem widersprechen". Sie glaubt,
dass es auch in Formaten wie "Wetten, dass..?" oder in
Rosamunde-Pilcher-Filmen "trashige Momente" geben kann. "Das ist
eher ein Gefühl als etwas, das man kategorisieren kann." Im Podcast
erzählt Rützel außerdem, warum sie vom "ZDF Fernseh­garten" in den
vergangenen Wochen "richtig erschüttert" war, warum sie kein Fan
davon ist, dass man etwa den "Bachelor" schon eine Woche vorab
streamen kann und was sie beim "Eurovision Song Contest" über ihre
internationalen Kolleginnen gelernt hat.

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