Tijen Onaran über den Aufbau einer Personen­marke.

Tijen Onaran über den Aufbau einer Personen­marke.

42 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 10 Monaten
Diversity-Flüsterin: Tijen Onaran weiß, dass sich viele Menschen an
ihr reiben – “sowohl positiv als auch negativ”, sagt sie im turi2
Wissen-Podcast mit Redakteurin Pauline Stahl. Hinzu komme, dass die
Unternehmerin, Autorin und Gründerin mit Diversität oder Frauen und
Karriere für Themen steht, die eine große Angriffs­fläche bieten.
Ihr politischer Hintergrund sei ihr da zugute gekommen. Im Alter
von 20 Jahren hat Onaran für die FDP im Landtag kandidiert und “von
der Pike auf gelernt”, mit Kritik von allen Seiten umzugehen. “Da
kam alles zusammen, was provoziert: FDP, Frau und
Migrations­geschichte”, sagt Onaran. Auch das vergangene Jahr habe
sie sehr geprägt. Durch ihre gestiegene Sichtbarkeit seien auch
immer mehr Menschen auf sie aufmerksam geworden, “die das alles
nicht so toll finden”. Mittlerweile hat die 38-Jährige ihre eigenen
Tools entwickelt, mit Kritik umzugehen. Das wichtigste Learning
sei, “nie in der Emotion auf etwas zu reagieren”. Weil ihr Job
jedoch häufig auf Emotionen beruht, “darf das Fell auch nicht zu
dick sein”, sagt Onaran. Ihre Unternehmen Global Digital Women und
ACI Consulting “leben durch mich als Person”. Wäre Onaran
“eiskalt”, würde das nicht funktionieren. Das führe allerdings
dazu, dass Angriffe und Kritik auch immer sie als Person treffen.
Geholfen habe ihr, dass sie in ihre Personen­marke hinein­gewachsen
ist. “Ich war nicht von heute auf morgen präsent, sondern habe mir
meine Sichtbarkeit langsam aufgebaut”, sagt Onaran. So konnte sie
sich genau überlegen, wofür sie stehen will. Ihrer Meinung nach
sollte man sich immer überlegen, wie man wahr­genommen werden will,
“egal, ob man in der Öffentlichkeit steht”. Eine gewisse
Sichtbarkeit haben schließlich alle – sei es nur in einem kleinen
Kreis aus Familie, Freunden oder Kolleginnen. Frauen sind dabei
immer “anderen Maßstäben” ausgesetzt als Männer, weiß Onaran. In
ihren Beratungen erlebe sie häufig, dass Frauen sich eine erhöhte
Sichtbarkeit nicht antun wollen, weil vermehrt beobachtet und
beurteilt wird. “Dann wagst du es als Frau vielleicht noch, deine
Haare zu kämmen oder etwas nettes anzuziehen und dann ist es gleich
ganz schlimm.” Frauen müssten sich sowieso schon durchsetzen, “dann
möchten sie sich nicht noch dieser Bewertungs-Matrix aussetzen”.
Auch für Onaran ist es täglich eine bewusste Entscheidung,
aufzufallen, weil es immer in einer erhöhten Angreifbarkeit
resultiere: “Das erfordert Mut”. Onaran erzählt außerdem, was sie
von ihrem peinlichsten Moment auf einer großen Bühne gelernt hat
und erklärt, warum Instagram-Stories über vergessene Wäsche anderen
Frauen besonders viel Mut machen kann. Dieser Podcast ist Teil der
turi2 Markenwochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de
mit starken Marken und den Menschen dahinter.

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