Moralische Kritik: Die Kirche verspielt ihre Glaubwürdigkeit (Teil 1)

Moralische Kritik: Die Kirche verspielt ihre Glaubwürdigkeit (Teil 1)

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die blutige Geschichte der Kirchen, ihre Chronik der Gewalt und
Diskriminierung unterläuft die Glaubwürdigkeit ihres Glaubens:
Manuel und Stephan können über diese Form der moralischen Kritik am
Christentum nicht sprechen, ohne auch die aktuellen Enthüllungen um
Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu thematisieren. Die
Infragestellung des christlichen Glaubens durch die Vergehen der
Kirche verbindet sich gegenwärtig unweigerlich mit der aktuellen
Studie zu den grassierenden Fällen sexuellen Missbrauchs in der
Schweizer katholischen Kirche. Manuel und Stephan wenden sich
dieser traurigen Realität zu und entfalten die daraus erwachsende
Anfrage nicht nur an die Institution, sondern an den christlichen
Glauben überhaupt. Keiner hat diese Kritik am christlichen Glauben
pointierter und zugleich ausführlicher vorgebracht wie der deutsche
Historiker und Religionskritiker Karlheinz Deschner (1924-2014):
Den grössten Teil seiner Lebenszeit hat er unermüdlich an seiner
10-bändigen «Kriminalgeschichte des Christentums» gearbeitet, die
es schliesslich auf 6'000 Seiten und 100'000 Quellenverweise bringt
– und die in ungeschönter Klarheit (und manchmal auch in reichlich
verbittertem Ton) die Fehlleistungen und Schandtaten der Kirche
durch die Jahrhunderte vor Augen malt. Um die Wucht seiner Kritik
am Christentum zu erfassen, sei hier ein zugespitzter Abschnitt aus
seinem Werk zitiert: «Wo sonst noch gibt es diese atemverschlagende
Mischung von Wolfsgeheul und Friedensschalmei, Weihnachtsbotschaft
und Scheiterhaufen, von Heiligenlegende und Henkersgeschichte! Wo
sonst dies allumfassende Liebespalaver und den praktisch
allesverschlingenden Haß! Wo sonst eine Religion, die aus Liebe
tötet, aus Liebe foltert, aus Liebe raubt, erpreßt, entehrt,
verteufelt und verdammt! Es wurde die große, die weltbeglückende
Praxis des Christentums, die grassierende Pest der Jahrtausende.
Mit einem Wort: Das Christentum wurde der Antichrist. Jener Teufel,
den es an die Wand malte: er war es selber! Jenes Böse, das es zu
bekämpfen vorgab: es war es selber! Jene Hölle, mit der es drohte:
sie war es selbst! […] Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt
die Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde Massenmord zur Praxis
einer Religion. Einen zu töten war strikt verboten, Tausende
umzubringen ein gottgefälliges Werk. Das Ganze heißt nicht
Geisteskrankheit, das Ganze heißt Christentum.» Bevor Stephan und
Manuel auf verschiedene Strategien eingehen, diesem Einwand gegen
den Glauben zu begegnen, wollen sie der Kritik in dieser Folge das
nötige Gewicht geben. Hinweis: Im «Stammtisch» hat Felix Reich mit
Veronika Jehle über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche
gesprochen:
https://www.reflab.ch/veronika-jehle-ueber-die-krise-der-katholischen-kirche/

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