Boomer gegen Generation Z: Wie lange wollen wir arbeiten?

Boomer gegen Generation Z: Wie lange wollen wir arbeiten?

Eine sächsische Job-Coachin und ein Dresdner Topmanager streiten im Podcast darüber, wie Arbeit in Zukunft funktionieren soll.
48 Minuten
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Der Podcast für alle, die eine Meinung haben

Beschreibung

vor 2 Monaten
Ist die 40-Stunden-Woche ein Muss? "Ich würde das so pauschal nicht
unterschreiben", sagt Dr. Andreas Sperl (72) im Podcast "Debatte in
Sachsen" bei Sächsische.de. Der ehemalige Topmanager in der Auto-
und Flugzeugindustrie ist heute Vorsitzender der Dresdner
Industrie- und Handelskammer. In der neuen Folge des Podcasts
diskutiert er mit Jenny Barthel (37), die jahrelang in der Pflege
gearbeitet hat und heute Unternehmen und Arbeitnehmer berät. Die
beiden Gäste stehen für verschiedene Generationen und
Arbeitsmodelle. Überraschend oft liegen Barthel, mit ihren 37
Jahren gerade so der "Generation Z" entwachsen, mit dem
"Baby-Boomer" Anders Sperl d'accord. Der findet, dass es sich die
meisten Unternehmen, die händeringend nach qualifizierten
Mitarbeitern suchen, heute gar nicht mehr leisten könnten, Wünsche
von Arbeitnehmern zu ignorieren. "Wir haben einen
Arbeitnehmermarkt", sagt er. Und generell könnte heute die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf schon sehr viel stärker
umgesetzt werden in den meisten Betrieben. Barthel sieht das
kritischer: "Wir müssen nur einmal in den Gesundheitsbereich
blicken", sagt sie und berichtet aus ihrer persönlichen Erfahrung
im Pflegeberuf. "Da zählt nicht mehr der Mensch, da wird nur noch
geschaut: Wie viel bringt er ein, wie lange wird er noch leben?"
Die Angestellten auch im Handwerk und im Service müssten ohne Ende
schuften, dabei gingen sie oft bis an ihre Leistungsgrenze und
darüber hinaus. "Stattdessen sollten wir danach fragen: Was
brauchen sie, um im Job und im Leben zufrieden zu sein, wie können
wir sie dabei unterstützen und die Arbeitsstrukturen verbessern?"
Sperl widerspricht: "In bestimmten Branchen ist ein hohen Grad an
Flexibilisierung möglich, in anderen Branchen nicht." Viele
Unternehmen müssen in einer festen Zeit festgelegte Aufträge
erledigen zu festgelegten Kosten. Außerdem sei Deutschland stark
abhängig vom Export, gerade die Automobilbranche als
Schlüsselindustrie. "Wir sind im Wettbewerb mit der ganzen Welt und
wir müssen sehen, dass wir hier nicht durchgereicht werden und
unsere Wirtschaftskraft so nachlässt, dass wir unsere Sozialsysteme
nicht mehr füttern können." "Dennoch wächst nun mal eine Generation
heran, die nicht mehr dem Motto 'Ich lebe, um zu arbeiten' folgt,
sondern sagt: 'Ich lebe und ich arbeite'", sagt Barthel. "Sie leben
vermehrt genauso für ihre Familie, ihre Kinder, ihre Freizeit. Und
das wollen sie sich nicht dadurch erkaufen, dass sie in der Arbeit
ausbrennen. Sie wollen, dass die Arbeitgeber ihnen entgegenkommen."
Doch geht das so leicht? Der frühere Topmanager Andreas Sperl hat
Zweifel ...

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