Podcaster
Episoden
14.11.2025
1 Stunde 11 Minuten
In der Diskussion um die Russlandreise mehrerer AfD-Politiker
inklusive des sächsischen Parteichefs Jörg Urban hat der
SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner einen klaren Verdacht
geäußert. „Wenn AfD-Politiker nach Russland reisen, tun sie das,
weil sie dann den besuchen, in dessen Auftrag sie gern tätig sind“,
sagte der 66-Jährige bei einem Debattenabend von Sächsischer
Zeitung und Leipziger Volkszeitung am Donnerstag in der Dresdner
Frauenkirche. „Die haben mit Demokratie nichts am Hut, lassen sich
aber schmieren von Chinesen und Russen“, so Stegner. In der
aktuellen Folge der Podcast-Reihe wurde zu der Frage diskutiert:
Kann Europa in der Ukraine Frieden schaffen ohne Waffen? Neben Ralf
Stegner waren auch Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt dabei,
die Ukrainerin und Antidiskriminierungsbeauftragte des Freistaats
Sachsen Natalija Bock, sowie Sachsens Oberlandeskirchenrat i.R.
Harald Bretschneider, der neben dem gestorbenen Friedrich
Schorlemmer eine leitende Figur der kirchlichen Friedensbewegung in
der DDR war.
Mehr
25.04.2025
1 Stunde 8 Minuten
Dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Mauerfall ist die DDR lebendig wie
lange nicht in gesellschaftlichen Debatten, im Wahlkampf, in
Gesprächen unter Familienmitgliedern und Freunden. Im Podcast
„Debatte in Sachsen“ streiten die Autorin Ines Geipel und die
Filmemacherin Grit Lemke darüber, welche Prägungen der DDR sich bis
heute fortsetzen und wie diese sich auswirken – etwa in den
Wahlergebnissen für die AfD.
Mehr
28.03.2025
56 Minuten
Erst durch eine Recherche der Sächsischen Zeitung wurde breiter
bekannt: Der bis heute in Dresden hochgeehrte
"Feuerzangenbowle"-Star Erich Ponto hat bei vielen
NS-Propagandafilmen mitgewirkt, auch im antisemitischen Hetzfilm
"Die Rothschilds". Warum blieb das so lange unterm Tisch? Beim
Podcast-Festival "Leipzig lauscht" ist darüber in einer
Live-Ausgabe von "Debatte in Sachsen" diskutiert worden. Die Gäste
sind der Intendant des Staatsschauspiels Dresden, Joachim Klement,
und der Leipziger Historiker Andreas Kötzing vom
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung. Klement stellt
in der Diskussion heraus: Auch "weil Ponto so lange unangefochten
als große Persönlichkeit in Dresden und darüber hinaus wahrgenommen
wurde", sei der Fall mutmaßlich so lange Zeit nicht publik
geworden. Schon 1990 sei Ponto zum Ehrenmitglied des
Staatsschauspiels ernannt worden. Dem schließt sich der Historiker
Andreas Kötzing vom Hannah-Arendt-Institut für
Totalitarismusforschung an. "Nachdem Erich Ponto 1957 gestorben
war, wurde er sogar in der DDR in Nachrufen gewürdigt", so der
Historiker. "Es hieß, er habe eine integre Haltung gegen den
Nationalsozialismus eingenommen und sich nicht korrumpieren lassen.
Das wirkt lange nach." Diese Würdigung sei ziemlich verwunderlich,
"weil man ansonsten der DDR sich eigentlich nicht davor gescheut
hat, mit dem Finger auf die Altnazis in der Bundesrepublik zu
zeigen". Wie sollten die Stadt Dresden, das Staatsschauspiel, aber
auch andere Orte mit diesem oder einem vergleichbaren Fall umgehen?
Denn klar sei, darüber sind sich die Diskutierenden einig, Ponto
ist kein Ausnahmefall.
Mehr
21.08.2024
1 Stunde 44 Minuten
Umfragen zeigen es kurz vor der Landtagswahl in Sachsen an: AfD und
BSW werden möglicherweise nicht nur sicher ins Parlament einziehen,
sondern auch vermutlich auch eine entscheidende Rolle bei der Suche
nach regierungsfähigen Mehrheiten spielen. Wie also würden CDU,
Grüne, Linke und SPD mit den beiden Parteien umgehen? Unter anderem
über diese Frage geht es in der neuen Folge des Podcasts "Debatte
in Sachsen" aus der Dresdner Frauenkirche. Sachsens
stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Martin
Dulig (SPD) geht in Sachen BSW auf Distanz zu seiner Parteikollegin
Petra Köpping, Sozialministerin und sozialdemokratische
Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl. Anders als Köpping, die
eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht nicht
kategorisch ausschließt, sagt Dulig: "Mir fehlt die Fantasie dafür,
wie man mit einer Partei zusammenarbeiten soll, deren Propaganda in
Russland geschrieben wird." Mit Blick auf das außenpolitische Thema
Russland-Ukraine sagt Dulig: "Bei allem Verständnis dafür, dass die
Menschen die Themen Krieg und Frieden umtreiben: Bei dieser
Landtagswahl geht es um die Zukunft von Sachsen, hierfür tragen wir
Verantwortung." Ähnlich sieht das Eva Jähnigen, Zweite
Bürgermeisterin von Dresden und Mitglied im Parteirat der Grünen.
Das BSW sei "eine Populistenpartei, die mit Fake News arbeitet. Und
wer suggeriert, dass die Nähe zu Putin, die ja offensichtlich im
BSW angelegt ist, uns irgendwie weiterbringen könnte, macht uns
allen was vor", so Jähnigen. Wie Petra Köpping schließt auch
Ministerpräsident Michael Kretschmer eine Zusammenarbeit mit dem
BSW nicht grundsätzlich aus. Diese Haltung ist in Sachsens CDU
nicht unumstritten. "Ob das BSW eine Option für eine Regierung sein
kann oder nicht, vermag ich nicht zu sagen, weil ich bislang auch
keine Gespräche mit denen führe", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende
Christian Hartmann. Jedoch: Eine Ablehnung des BSW "besteht
mehrheitlich in der Partei", so Hartmann. "Das ist etwas, das auch
mich prägt." Für die Vize-Landtagsvorsitzende Luise
Neuhaus-Wartenberg von der Linkspartei ist wie der Erfolg der AfD
auch der BSW-Boom unter anderem eine Reaktion auf das
Auseinanderdriften der Zivilgesellschaft. "Wir müssen die Leute
ermutigen und motivieren, im demokratischen System mitzumachen, um
wieder Vertrauen in staatliche Institutionen zu bekommen", fordert
Neuhaus-Wartenberg. "Dafür müssen wir aber tatsächlich eine
ernsthafte Diskussion darüber führen, was die Versäumnisse der
letzten Jahrzehnte sind." Wie Dulig, Jähnigen und
Neuhaus-Wartenberg hält auch Christian Hartmann den
Rechtsextremismus für "das weitaus größere flächendeckende Problem
im Freistaat" in Sachen gesellschaftlicher Zusammenhalt und
Extremismus. "Antifaschismus sollten wir als demokratische
Gesellschaft selbstreflektiert immanent haben", so der
CDU-Fraktionsvorsitzende. Das sei auch eine "Frage von
Demokratieförderung und Demokratieprojekten".
Mehr
16.05.2024
1 Stunde 12 Minuten
Dass die Einstellungen in größeren Teilen der Bevölkerung sich
verhärten und radikale sowie menschenfeindliche Einstellungen
längst auch die gesellschaftliche Mitte prägen, geht aus diversen
Umfragen wie dem jüngsten Sachsen-Monitor hervor. In der
Frauenkirche diskutieren für den Podcast "Debatte in Sachsen"
Politikerinnen, Politiker und Experten darüber. „Im Verhältnis zur
vorhergehenden Umfrage von 2021 sind im vergangenen Jahr die
Ressentiments, die Fremdenfeindlichkeit, die Zukunftsangst wieder
extrem gestiegen", sagt Constanze Geiert, Jura-Professorin und
Beiratsvorsitzende des Sachsen-Monitors. „20 bis 30 Prozent der
Menschen in Sachsen haben noch keine verfestigten
menschenfeindlichen Einstellungen, aber sie sind anfällig dafür.“
„Da sind radikalere Entwicklungen zu verzeichnen, die man auch
persönlich spürt“, sagt Kathrin Uhlemann, parteilose OB von Niesky.
Zum Beispiel in Form von „Botschaften, die man lieber nicht vor
seiner Tür gehabt hätte, in Form eines Schweinekopfes. Da muss man
erst mal schlucken. Das betrifft am Ende meine ganze Familie.“ „Was
mir angesichts der wachsenden Radikalisierung vieler Menschen am
meisten Angst macht, ist der fehlende Aufschrei, das laute
Schweigen, das angestrengte Wegsehen“, kommentiert Dirk Neubauer,
parteiloser Landrat des Kreises Mittelsachsen, das Ansteigen der
Gewalt. Der parteilose Kamenzer OB Roland Danz, Mitglied der Freien
Wähler, will immer mit allen ins Gespräch kommen. Aber Politiker
und Bürger seien nicht in der Lage, gemeinsam Lösungen zu
entwickeln und umzusetzen, weil die Verwaltungen das immer
schwieriger machten. „Das ist es, was die Ohnmacht tatsächlich
ausmacht.“ Ein politischer Wettkampf zwischen Wettbewerbern müsse
natürlich weiterhin auch mit scharfer Zunge geführt werden können,
sagt Constanze Geiert. „Aber wenn ich zum Beispiel das AfD-Plakat
lese mit der Aufschrift ,Abschiebung schafft Wohnraum‘, dann ist
das rein sprachlich zwar nicht scharf, aber in der Aussage massiv.
Und genau solche Aussagen führen zu Radikalisierungen.“ „Da müssen
wir wirklich gegensteuern. Aber lasst den politischen Diskurs zu,
damit die Menschen noch in der Lage sind, sich verschiedenen
politischen Richtungen zugehörig fühlen zu können“, so OB Kathrin
Uhlemann.
Mehr
Über diesen Podcast
Was beschäftigt die Sachsen am meisten? Worüber wird in dem
Bundesland am leidenschaftlichsten debattiert? Das bilden wir
intensiv ab – im Podcast "Debatte in Sachsen": Oliver Reinhard,
stellvertretender Ressortleiter Feuilleton bei Sächsische.de, lädt
regelmäßig Expertinnen, Experten und Betroffene ein. Zum
Schlagabtausch ihrer unterschiedlichen Meinungen und Argumente zu
den relevanten Themen der Gegenwart. Klar in der Sache, aber fair
und konstruktiv. Es geht um unsere Zukunft. Und um unser
Miteinander. Auch in Sachsen. "Debatte in Sachen". Der Podcast für
alle, die eine Meinung haben.
Kommentare (0)