tl;dr #35: Jacques Derrida: «Grammatologie» mit Joseph Vogl

tl;dr #35: Jacques Derrida: «Grammatologie» mit Joseph Vogl

1 Stunde 1 Minute

Beschreibung

vor 2 Monaten
Jacques Derrida bezeichnet mit der Begriffsschöpfung
«Grammatologie» die Wissenschaft der geschriebenen Schrift. Der
1967 veröffentlichte Text ist ein zentrales Werk des
Poststrukturalismus und begründet damit das Lektüre- und
Analyseverfahren der Dekonstruktion. Derrida galt als der weltweit
bekannteste zeitgenössische Philosoph. Die tiefe Verankerung für
das metaphysische Denken des Abendlands und herrschaftlichen
Strukturen sieht Derrida in der alphabetischen Schrift. Ein Novum,
denn in der philosophischen Tradition seit Platon wird die Schrift
allgemein abgewertet. Sie soll nur Abbildung des Wortes sein, das
gesprochene Wort drücke die Seele und den Sinn, die Bedeutung der
Wirklichkeit aus. Dabei gerät die Praxis der Schrift und des
Schreibens als materielle Praxis aus dem Blick. Doch was passiert
in einer Zeit von neuen materiellen Praktiken des Schreibens? Was
kritisiert Derrida als Phonologozentrismus? Wie konzipiert er den
Begriff Différance? Welche Grundlagen für kritisches Denken hat
Derrida gelegt, die heute für emanzipatorische Analyse und Praxis
notwendig sind? Im Gespräch mit Alex Demirović ist Joseph Vogl,
emeritierter Professor für Neuere deutsche Literatur,
Kulturwissenschaft/Medien der Humboldt-Universität zu Berlin.

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