Ein Beitrag zur Epidemiologie und Verbreitung von pathogenen Yersinia enterocolitica 4/O:3 in Münchener Metzgereien
Beschreibung
vor 22 Jahren
Im Zeitraum von Juni bis August 2001 wurde in acht verschiedenen
Metzgereien im Raum München eine Gesamtzahl von 298 Proben
gesammelt. 115 Tupferproben stammten von rohem Schweinefleisch und
Innereien, 183 von Gerätschaften und Oberflächen, die mit
Lebensmitteln, insbesondere rohem Fleisch, in Berührung kommen. Die
Proben wurden auf Yersina enterocolitica untersucht. Die
Nachweismethode erfolgte in Anlehnung an die ISO DIN 10273:
„Microbiology – General guidance for the detection of presumptive
pathogenic Yersinia enterocolitica“ und an den Vorschlag des NCFA
(Nordic Committee On Food Analysis: „Yersinia enterocolitica –
Detection in foods“). Unmittelbar nach der Probennahme wurde ein
Direktausstrich auf Cefsulodin-Irgasan-Novobiocin (CIN)-Agar
durchgeführt und die Proben anschließend für ca. drei Monate
tiefgefroren. Nach diesem Zeitraum wurde ein CIN-Agar-Ausstrich
nach Inkubation der tiefgefrorenen Probe in Tryptose-Soja-Bouillon
(TSB) durchgeführt. Ein Ausstrich wurde nach Vorbehandlung der
Über-Nacht-Anreicherung dieser Probe mit 0,25%iger KOH angefertigt.
Außerdem erfolgten selektive Anreicherungen in
Irgasan-Ticarcillin-Kaliumchlorat-Nährbouillon (ITC-Nährbouillon)
bzw. modifizierter Rappaport-Bouillon (MRB-Bouillon) mit
anschließendem Ausstrich auf CIN-Agar. Typische Kolonien auf
CIN-Agar (sog. „Kuhaugen“), die sich als Urea-positiv erwiesen,
wurden mit dem API 20E weiterdifferenziert. Die gefundenen Y.
enterocolitica-Isolate wurden bio- und serotypisiert und die
Pathogenität mit Hilfe des Kongorot-Magnesium-Oxalat (CRMOX)-Agars
bestätigt. Die meisten der pathogenen Isolate (68,8%) wurden
bereits nach Direktausstrich auf selektive CIN-Agar-Platten
gefunden, weitere pathogene Yersinien konnten erst nach selektiver
Anreicherung in ITC und MRB identifiziert werden. Pathogene Y.
enterocolitica 4/O:3 wurden in sechs der acht Metzgereien aus rohen
Produkten vom Schwein nachgewiesen. Insgesamt stammten 9,5% der
positiven Ergebnisse aus rohem Schweinefleisch (von 95 Proben
erwiesen sich neun als positiv) und 25,0% aus
Schlachtnebenprodukten (Zunge, Niere und Leber; von 20 Proben
erbrachten fünf ein positives Ergebnis). In einem Betrieb konnten
pathogene Y. enterocolitica auch in zwei Umgebungsproben gefunden
werden. Alle pathogenen Isolate gehörten zum Bioserotyp 4/O:3.
Neben den pathogenen Y. enterocolitica konnten an apathogenen
Yersinien drei Mal Y. kristensenii und je ein Mal Y. intermedia, Y.
frederiksenii, Y. rohdei und ein apathogener Y.
enterocolitica-Stamm nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser
Arbeit zeigen, dass pathogene Y. enterocolitica in Metzgereien
vorhanden sind, wobei der Großteil der Nachweise in unbehandeltem
Schweinefleisch und in Nebenprodukten der Schlachtung gelang. Der
geringe Nachweis pathogener Y. enterocolitica in den
Umgebungsproben ist insofern nicht erstaunlich, als die
vorhergehende Reinigung und Desinfektion eine entscheidende
Verminderung der Keimflora bewirkt hatte. Die meisten Y.
enterocolitica-Isolate wurden ohne Anreicherung gefunden. Dies
weist auf eine große Menge an pathogenen Isolaten in den
untersuchten Proben hin. Damit wird deutlich, dass das Vorkommen
und die Ausbreitung von pathogenen Y. enterocolitica 4/O:3 in nicht
selbstschlachtenden Metzgereien ein nicht zu vernachlässigendes
Problem darstellt.
Metzgereien im Raum München eine Gesamtzahl von 298 Proben
gesammelt. 115 Tupferproben stammten von rohem Schweinefleisch und
Innereien, 183 von Gerätschaften und Oberflächen, die mit
Lebensmitteln, insbesondere rohem Fleisch, in Berührung kommen. Die
Proben wurden auf Yersina enterocolitica untersucht. Die
Nachweismethode erfolgte in Anlehnung an die ISO DIN 10273:
„Microbiology – General guidance for the detection of presumptive
pathogenic Yersinia enterocolitica“ und an den Vorschlag des NCFA
(Nordic Committee On Food Analysis: „Yersinia enterocolitica –
Detection in foods“). Unmittelbar nach der Probennahme wurde ein
Direktausstrich auf Cefsulodin-Irgasan-Novobiocin (CIN)-Agar
durchgeführt und die Proben anschließend für ca. drei Monate
tiefgefroren. Nach diesem Zeitraum wurde ein CIN-Agar-Ausstrich
nach Inkubation der tiefgefrorenen Probe in Tryptose-Soja-Bouillon
(TSB) durchgeführt. Ein Ausstrich wurde nach Vorbehandlung der
Über-Nacht-Anreicherung dieser Probe mit 0,25%iger KOH angefertigt.
Außerdem erfolgten selektive Anreicherungen in
Irgasan-Ticarcillin-Kaliumchlorat-Nährbouillon (ITC-Nährbouillon)
bzw. modifizierter Rappaport-Bouillon (MRB-Bouillon) mit
anschließendem Ausstrich auf CIN-Agar. Typische Kolonien auf
CIN-Agar (sog. „Kuhaugen“), die sich als Urea-positiv erwiesen,
wurden mit dem API 20E weiterdifferenziert. Die gefundenen Y.
enterocolitica-Isolate wurden bio- und serotypisiert und die
Pathogenität mit Hilfe des Kongorot-Magnesium-Oxalat (CRMOX)-Agars
bestätigt. Die meisten der pathogenen Isolate (68,8%) wurden
bereits nach Direktausstrich auf selektive CIN-Agar-Platten
gefunden, weitere pathogene Yersinien konnten erst nach selektiver
Anreicherung in ITC und MRB identifiziert werden. Pathogene Y.
enterocolitica 4/O:3 wurden in sechs der acht Metzgereien aus rohen
Produkten vom Schwein nachgewiesen. Insgesamt stammten 9,5% der
positiven Ergebnisse aus rohem Schweinefleisch (von 95 Proben
erwiesen sich neun als positiv) und 25,0% aus
Schlachtnebenprodukten (Zunge, Niere und Leber; von 20 Proben
erbrachten fünf ein positives Ergebnis). In einem Betrieb konnten
pathogene Y. enterocolitica auch in zwei Umgebungsproben gefunden
werden. Alle pathogenen Isolate gehörten zum Bioserotyp 4/O:3.
Neben den pathogenen Y. enterocolitica konnten an apathogenen
Yersinien drei Mal Y. kristensenii und je ein Mal Y. intermedia, Y.
frederiksenii, Y. rohdei und ein apathogener Y.
enterocolitica-Stamm nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser
Arbeit zeigen, dass pathogene Y. enterocolitica in Metzgereien
vorhanden sind, wobei der Großteil der Nachweise in unbehandeltem
Schweinefleisch und in Nebenprodukten der Schlachtung gelang. Der
geringe Nachweis pathogener Y. enterocolitica in den
Umgebungsproben ist insofern nicht erstaunlich, als die
vorhergehende Reinigung und Desinfektion eine entscheidende
Verminderung der Keimflora bewirkt hatte. Die meisten Y.
enterocolitica-Isolate wurden ohne Anreicherung gefunden. Dies
weist auf eine große Menge an pathogenen Isolaten in den
untersuchten Proben hin. Damit wird deutlich, dass das Vorkommen
und die Ausbreitung von pathogenen Y. enterocolitica 4/O:3 in nicht
selbstschlachtenden Metzgereien ein nicht zu vernachlässigendes
Problem darstellt.
Weitere Episoden
In Podcasts werben
Kommentare (0)