Die demokratische Globalisierung | Von Rüdiger Rauls

Die demokratische Globalisierung | Von Rüdiger Rauls

16 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.


Die Welt will sich dem Machtanspruch der USA entziehen. Dazu
gehört auch die Entmachtung des Dollars und der westlichen
Finanzstrukturen. Die treibenden Kräfte in diesem Prozess sind
dabei die BRICS-Staaten, allen voran China als wirtschaftliches
Schwergewicht und Russland als militärisches. Wie weit der Weg
dorthin noch ist, kann heute noch nicht klar gesagt werden. Aber
die ersten Schritte sind gemacht.


BRI, BRICS, SOZ und andere Konkurrenten


Mit dem Start der Seidenstraßen-Initiative (BRI) vor etwa zehn
Jahren, begann China, sich aus der Abhängigkeit vom Westen zu
lösen und eine eigene wirtschaftliche Strategien zu entwickeln.
Das BRICS-Format (Brasilien, Russland, Indien, China und
Südafrika) wie auch die Shanghaier Organisation für
Zusammenarbeit (SOZ) waren weitere Schritte in diese Richtung. In
westlicher Überheblichkeit hatte man angebotene Teilnahme
abgelehnt. Man schien wohl der Meinung zu sein, dass diese
Initiativen wenig Erfolg haben würden, wenn man dem Westen nicht
die führende Rolle darin überlassen würde.


Seitdem überrollt eine Welle von Initiativen und Innovationen,
die besonders von China ausgehen, den Globus und
eröffnet all jenen Staaten ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten,
die vom Westen bisher links liegen gelassen worden waren. Diese
Formate bieten kostengünstige Angebote für den Aufbau von
Infrastruktur, weil sie nicht in Dollar oder Euro abgeschlossen
werden mussten, und die angeschlossenen Entwicklungsbanken
sichern günstige Kredite zu. China dehnte sogar seinen Einfluss
auf den Heimatmärkten der führenden kapitalistischen Staaten aus.


Je stärker Chinas Wirtschaft und Russlands Militär wurden und die
Zusammenarbeit zwischen den beiden, umso mehr sahen sich die
westlichen Staaten in ihrer Vorherrschaft bedroht. Um deren
Aufstieg zu behindern, setzten die westlichen Staaten ihre
Finanzkraft und administrative Mittel ein. Zölle wurden unter
Trump gegen China erhoben und unter Biden nicht zurückgenommen.
Auch die EU behinderte chinesische Versuche, durch
Unternehmenskäufe Zugang zu fortgeschrittener westlicher
Technologie zu erlangen.


Sanktionen wurden meist unter dem Vorwurf von
Menschenrechtsverletzungen verhängt nicht nur gegen China und
Russland sondern insgesamt gegen Staaten, die sich der westlichen
Hegemonie entziehen wollten. Vermögen wurden eingefroren,
Ausschlüsse aus dem westlichen Zahlungssystem SWIFT
ausgesprochen. Der Westen zog alle Register seiner
finanztechnischen Mittel und schuf damit selbst die
Voraussetzungen für den Ruf nach einer neuen Reservewährung, die
nicht dem Kommando des Westens und der USA unterliegt.


Besonders die BRICS-Staaten bilden den Kern dieser Entwicklung
hin zu einer neuen globalen Finanzarchitektur, die nicht von den
alten Hegemonialmächten beherrscht wird. Wie weit sie auf dem Weg
der Loslösung aus diesen Strukturen vorangekommen sind, kann im
Moment noch nicht genau gesagt werden. Erkennbar aber ist, dass
besonders unter diesen Staaten und in Zusammenarbeit mit dem Iran
Entwicklungen vor sich gehen, die auf den Aufbau neuer
finanztechnischer Instrumente hinarbeiten.


Geldmangel


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