Staat mit Milieumedien | Von Michael Meyen

Staat mit Milieumedien | Von Michael Meyen

15 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Das journalistische Feld sortiert sich neu und lässt dabei
Begriffe wie Mainstream oder Alternativmedien obsolet werden.


Ein „Demokratiepass“ für das Publikum: Der Staat und seine Träger
geben sich immer weniger Mühe, die Abhängigkeit von Funk und
Presse zu verschleiern. Selbst wenn das eine Schnapsidee bleiben
sollte, zeigt der Vorschlag von Björn Staschen, dass das
Mediensystem im Umbruch ist. Für Portale wie Manova ist
damit Klarheit verbunden. Sie bieten ihren Unterstützern eine
Heimat und kommen nur dann über diesen Kreis hinaus, wenn sie mit
anderen Milieumedien Pingpong spielen.


Ein Standpunkt von Michael Meyen.


Dieser Text ist auf der Margareteninsel gewachsen, im Herzen von
Budapest, wo es Ende September noch richtig Sommer war. Mittags
knapp 30 Grad, der Himmel strahlend blau und der Rasen nicht nur
grün, sondern auch leer. Abstand hilft. Plötzlich passen Dinge
zusammen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun
haben. In einem Satz: Die deutsche Medienlandschaft erlebt gerade
ein Beben, das unseren Blick auf Journalismus und Öffentlichkeit
verändern wird.


Nach einer Stunde auf dieser ungarischen Wiese schien mir alles
ganz einfach. Auf der einen Seite werden wir Sprachrohre des
Staates haben und auf der anderen Milieumedien. Vorbei die Zeit,
in der Redaktionen auf Objektivität, Neutralität, Unabhängigkeit
schwören und Forscher wie ich mühsam erklären müssen, warum am
Ende trotzdem immer die Position der Konzern-Parteien-Koalition
gewinnt (1).


Vorbei auch das Rumeiern bei den Begriffen. Leitmedien oder
Mainstream hier, Alternativmedien, freie Medien, neue Medien,
Gegenöffentlichkeit dort. Richtig zufrieden war ich mit alldem
nie. „Staatsmedien“ trifft es zwar auch nicht ganz, weil
westliche Staaten in aller Regel auf Medienbesitz verzichten, um
sich von Russland, Uganda oder auch der DDR abgrenzen und in
Rankings zur Medienfreiheit punkten zu können, die
wundersamerweise genau das zum Kriterium machen. „Abzüge überall
da, wo der Staat, Politiker oder Parteien selbst Medien
betreiben“, habe ich in einem Manova-Text geschrieben.
Überschrift: „Der Westen gewinnt immer“. Dieser Westen hat
einfach behauptet, nichts mit der Medienrealität zu tun zu haben,
und den Leuten das von klein auf eingetrichtert. Dieser Schleier
kann jetzt fallen, weil eine kritische Masse ohnehin nicht mehr
an die Mär von der vierten Gewalt glaubt.


Staats- und Milieumedien: Die einen geben Themen, Sprachregeln
und Moral vor — das, was ich kennen und oft auch öffentlich
vertreten muss, wenn ich mich jenseits von Freunden, Familie,
Blase nicht isolieren will. Die anderen helfen mir, mit dem
Anpassungsdruck klarzukommen...


... hier
weiterlesen:https://apolut.net/staat-mit-milieumedien-von-michael-meyen


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Dieser Beitrag erschien zuerst am 06. Oktober 2023 bei
manova.news


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Bildquelle: Alexsey t17 / shutterstock


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