Forensisch-biomechanische Aspekte des Kopfstoßes
Beschreibung
vor 13 Jahren
Nicht selten wird der Rechtsmediziner bei Gericht vor das Problem
der Beurteilung eines Kopfstoßes in Hinblick auf eine mögliche
Lebensgefährlichkeit gestellt. In den Archiven von Münchener
Rechtsmedizin und HNO-Klinik Großhadern fanden sich 53
Kopfstoßfälle mit Frakturfolge aus dem rechtsmedizinischen- sowie
17 aus dem HNO-Kollektiv, jedoch keine Todesfälle; in der Literatur
sind einzelne Fallbeispiele mit letalem Ausgang beschrieben. Es
wurden biomechanische Versuche mit Hilfe eines
Bewegungsanalysesystems und eines Ballpendels durchgeführt. Die
Experimente erbrachten bei Kopfgeschwindigkeiten von 1,48 bis 4,5
m/s errechnete Kräfte von maximal 4630 N. Eine mögliche
Lebensgefährdung ist nach einem Kopfstoß durch Aspiration von Blut
oder Erbrochenem, aszendierende Infektion nach Fraktur der Nase
oder der pneumatischen Räu-me, intrakranielle Blutungen sowie
Fraktur von Schädelknochen begründet. Die errechneten Newton-Werte
überschreiten die Frakturschwellen von Schädelknochen. Insbesondere
die Kombination von Translations- und Rotationsbewegungen des
Opferschädels und den damit einhergehenden Scherbewegungen von am
Hirngrund fixierten Strukturen in Verbindung mit den hohen
Aufprallkräften bedingt, dass ein Kopfstoß zu tödlichen
Verletzungen führen kann.
der Beurteilung eines Kopfstoßes in Hinblick auf eine mögliche
Lebensgefährlichkeit gestellt. In den Archiven von Münchener
Rechtsmedizin und HNO-Klinik Großhadern fanden sich 53
Kopfstoßfälle mit Frakturfolge aus dem rechtsmedizinischen- sowie
17 aus dem HNO-Kollektiv, jedoch keine Todesfälle; in der Literatur
sind einzelne Fallbeispiele mit letalem Ausgang beschrieben. Es
wurden biomechanische Versuche mit Hilfe eines
Bewegungsanalysesystems und eines Ballpendels durchgeführt. Die
Experimente erbrachten bei Kopfgeschwindigkeiten von 1,48 bis 4,5
m/s errechnete Kräfte von maximal 4630 N. Eine mögliche
Lebensgefährdung ist nach einem Kopfstoß durch Aspiration von Blut
oder Erbrochenem, aszendierende Infektion nach Fraktur der Nase
oder der pneumatischen Räu-me, intrakranielle Blutungen sowie
Fraktur von Schädelknochen begründet. Die errechneten Newton-Werte
überschreiten die Frakturschwellen von Schädelknochen. Insbesondere
die Kombination von Translations- und Rotationsbewegungen des
Opferschädels und den damit einhergehenden Scherbewegungen von am
Hirngrund fixierten Strukturen in Verbindung mit den hohen
Aufprallkräften bedingt, dass ein Kopfstoß zu tödlichen
Verletzungen führen kann.
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