Immuntherapie von Tumoren mit den Pattern-Recognition-Rezeptor-Liganden CpG und poly(I:C) hemmt die Funktion myeloischer Suppressorzellen

Immuntherapie von Tumoren mit den Pattern-Recognition-Rezeptor-Liganden CpG und poly(I:C) hemmt die Funktion myeloischer Suppressorzellen

Beschreibung

vor 13 Jahren
Die Stimulation von Rezeptoren des angeborenen Immunsystems ist ein
etabliertes immunologisches Verfahren zur Tumortherapie, das im
Rahmen des von uns untersuchten subkutanen C26 Tumors bei
Verwendung von CpG und poly(I:C) zur Tumorreduktion führte.
Gleichzeitig konnten wir jedoch im Rahmen der experimentellen
Tumortherapie mit CpG und poly(I:C) die Expansion von
immunsuppressiv wirksamen myeloischen Suppressorzellen (MDSCs)
nachweisen. Der Erfolg einer das Immunsystem aktivierenden
Tumortherapie und die Zunahme der definitionsgemäß suppressiv
wirkenden MDSCs unter dieser Therapie erschienen als Widerspruch.
Im Zentrum der vorliegenden Dissertation stand die nähere
Untersuchung dieses Gegensatzes. Es gelang der Nachweis, dass unter
Verwendung von CpG und poly(I:C) zur C26-Tumortherapie die
immunsuppressive Aktivität der MDSCs negativ beeinflusst wurde.
Erstmalig wurde somit nachgewiesen, dass mit dem Effekt dieser
Therapie eine negative Beeinflussung der immunsuppressiven
MDSC-Funktion einhergeht. Ein besonderes Augenmerk lag darüber
hinaus auf der differenzierenden Betrachtung der heterogenen
Zellpopulation der MDSCs. Wir konnten im C26-Tumormodell eine
unterschiedliche immunsuppressive Potenz der beiden
MDSC-Subpopulationen beobachten. Durchgehend wiesen wir für
PMN-MDSCs (polymorphonuclear MDSCs) eine stärkere suppressive
Aktivität als für MO-MDSCs (Monocyte-like MDSCs) nach. Die
gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, ein besseres Verständnis
der antitumoralen Immuntherapie zu entwickeln. Dies ist wichtig, da
der klinischen Anwendung entsprechender Therapieschemata oft Formen
tumoralen Escapes gegenüberstehen. Mit dem Nachweis der Beteiligung
von MDSCs an der Wirkung von den Liganden des angeborenen
Immunsystems CpG und poly(I:C) wurde ein Mechanismus aufgezeigt,
der im Rahmen einer Weiterentwicklung der immunologischen
Tumortherapie als Ansatzpunkt dienen kann. Des Weiteren
unterstrichen unsere Ergebnisse zum Verhalten der
MDSC-Subpopulationen unter immunologischer Therapie des C26-Tumors,
dass es zielführend wäre, der Heterogenität der MDSCs durch eine
getrennte Betrachtung der beschriebenen Subpopulationen Beachtung
zu schenken.

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