Überprüfung der Inhaltsvalidität der „Umfassenden ICF Core Sets für Rückenmarksverletzungen“ aus der Sicht der Ärzte
Beschreibung
vor 13 Jahren
Traumatische Rückenmarksverletzungen führen - bedingt durch die
Zerstörung der Integrität des Rückenmarks und den daraus
resultierenden Funktionsstörungen - zu erheblichen Änderungen in
der bisherigen Lebensführung der meist jungen, vormals gesunden
Betroffenen und ihrer Familien. Umso wichtiger ist die adäquate
Versorgung in spezialisierten Zentren durch multidisziplinäre
Teams aus Ärzten, Kranken- und Gesundheitspflegern, Physio- und
Ergotherapeuten sowie Psychologen und Sozialarbeitern. Bestehende
Funktionsfähigkeit und ihre Störungen müssen detailliert und
standardisiert erfasst werden, um Therapiefortschritte und
Verschlechterungen des Zustands erfassen zu können. Die
„Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit“ (ICF) bietet eine solche einheitliche Sprache. Zur
Vereinfachung und Verbesserung der Anwendbarkeit wurden
Kurzversionen der ICF – sogenannte ICF Core Sets – für
verschiedene Erkrankungen entwickelt. Zu diesen zählen unter
anderem die „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“. Sie enthalten die typischerweise im
Rahmen einer spinalen Läsion zur Beschreibung der
Funktionsfähigkeit benötigten ICF-Kategorien und liegen jeweils
in einer Fassung für die frühe post-akute sowie die
Langzeit-Phase vor. Die vorliegende Arbeit stellt ein Teilprojekt
der Inhaltsvalidierung der bestehenden „Umfassenden ICF Core Sets
für Rückenmarksverletzungen“ dar. Hierbei wurde mittels einer
E-Mail-basierten, weltweiten Delphi-Befragung überprüft, ob die
in den bestehenden „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ enthaltenen ICF-Kategorien auch
tatsächlich die von Ärzten behandelten Probleme, Ressourcen und
Umweltfaktoren enthalten. Dabei wurden bis auf sechs Ausnahmen, die
eher dem Aufgabenbereich anderer Berufsgruppen zuzuordnen sind,
sämtliche derzeit enthaltene ICF-Kategorien von den Teilnehmern
bestätigt. Jedoch scheinen sowohl das „Umfassende ICF Core Set
für Rückenmarksverletzungen“ für den frühen post-akuten als
auch den Langzeit-Kontext aus der Sicht der Ärzte unvollständig
zu sein. Insgesamt wurden 32 ICF-Kategorien der Komponenten
„Körperfunktionen und -strukturen“ und 2 der ICF-Komponente
„Aktivität und Partizipation“ genannt, die bisher nicht
Bestandteil der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ sind, aber eine Zustimmungsrate von über
75 Prozent durch die ärztlichen Teilnehmer erhielten. Basierend
auf den Ergebnissen dieser Studie sowie der eindeutigen
wissenschaftlichen Diskussion in der Literatur ist eine Aufnahme in
Fällen wie beispielsweise den ICF- Kategorien s140 Struktur des
sympathischen Nervensystems und s150 Struktur des parasympathischen
Nervensystems dringlich zu empfehlen. Dahingegen sollten die
Ergebnisse bezüglich ICF-Kategorien wie beispielsweise b147
Psychomotorische Funktionen mit denen der anderen Teilprojekte zur
Validierung der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ verglichen werden. Zur näheren
Überprüfung ihrer tatsächlichen Relevanz ist gegebenenfalls die
Durchführung weiterer Studien indiziert. Die von den Teilnehmern
genannten und bewerteten personenbezogenen Faktoren sollten im
Falle einer zukünftigen Kategorisierung dieser ICF-Komponente
ebenfalls in das jeweilige entsprechende „Umfassende ICF Core Set
für Rückenmarksverletzungen“ eingefügt werden. Grundsätzlich
ist die Praktikabilität der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ nach Integration der zur Vollständigkeit
fehlenden ICF- Kategorien in Anwendungsstudien zu überprüfen.
Zerstörung der Integrität des Rückenmarks und den daraus
resultierenden Funktionsstörungen - zu erheblichen Änderungen in
der bisherigen Lebensführung der meist jungen, vormals gesunden
Betroffenen und ihrer Familien. Umso wichtiger ist die adäquate
Versorgung in spezialisierten Zentren durch multidisziplinäre
Teams aus Ärzten, Kranken- und Gesundheitspflegern, Physio- und
Ergotherapeuten sowie Psychologen und Sozialarbeitern. Bestehende
Funktionsfähigkeit und ihre Störungen müssen detailliert und
standardisiert erfasst werden, um Therapiefortschritte und
Verschlechterungen des Zustands erfassen zu können. Die
„Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit“ (ICF) bietet eine solche einheitliche Sprache. Zur
Vereinfachung und Verbesserung der Anwendbarkeit wurden
Kurzversionen der ICF – sogenannte ICF Core Sets – für
verschiedene Erkrankungen entwickelt. Zu diesen zählen unter
anderem die „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“. Sie enthalten die typischerweise im
Rahmen einer spinalen Läsion zur Beschreibung der
Funktionsfähigkeit benötigten ICF-Kategorien und liegen jeweils
in einer Fassung für die frühe post-akute sowie die
Langzeit-Phase vor. Die vorliegende Arbeit stellt ein Teilprojekt
der Inhaltsvalidierung der bestehenden „Umfassenden ICF Core Sets
für Rückenmarksverletzungen“ dar. Hierbei wurde mittels einer
E-Mail-basierten, weltweiten Delphi-Befragung überprüft, ob die
in den bestehenden „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ enthaltenen ICF-Kategorien auch
tatsächlich die von Ärzten behandelten Probleme, Ressourcen und
Umweltfaktoren enthalten. Dabei wurden bis auf sechs Ausnahmen, die
eher dem Aufgabenbereich anderer Berufsgruppen zuzuordnen sind,
sämtliche derzeit enthaltene ICF-Kategorien von den Teilnehmern
bestätigt. Jedoch scheinen sowohl das „Umfassende ICF Core Set
für Rückenmarksverletzungen“ für den frühen post-akuten als
auch den Langzeit-Kontext aus der Sicht der Ärzte unvollständig
zu sein. Insgesamt wurden 32 ICF-Kategorien der Komponenten
„Körperfunktionen und -strukturen“ und 2 der ICF-Komponente
„Aktivität und Partizipation“ genannt, die bisher nicht
Bestandteil der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ sind, aber eine Zustimmungsrate von über
75 Prozent durch die ärztlichen Teilnehmer erhielten. Basierend
auf den Ergebnissen dieser Studie sowie der eindeutigen
wissenschaftlichen Diskussion in der Literatur ist eine Aufnahme in
Fällen wie beispielsweise den ICF- Kategorien s140 Struktur des
sympathischen Nervensystems und s150 Struktur des parasympathischen
Nervensystems dringlich zu empfehlen. Dahingegen sollten die
Ergebnisse bezüglich ICF-Kategorien wie beispielsweise b147
Psychomotorische Funktionen mit denen der anderen Teilprojekte zur
Validierung der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ verglichen werden. Zur näheren
Überprüfung ihrer tatsächlichen Relevanz ist gegebenenfalls die
Durchführung weiterer Studien indiziert. Die von den Teilnehmern
genannten und bewerteten personenbezogenen Faktoren sollten im
Falle einer zukünftigen Kategorisierung dieser ICF-Komponente
ebenfalls in das jeweilige entsprechende „Umfassende ICF Core Set
für Rückenmarksverletzungen“ eingefügt werden. Grundsätzlich
ist die Praktikabilität der „Umfassenden ICF Core Sets für
Rückenmarksverletzungen“ nach Integration der zur Vollständigkeit
fehlenden ICF- Kategorien in Anwendungsstudien zu überprüfen.
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