Die Ausprägung des Metabolischen Syndroms bei Patienten mit extremer Adipositas
Beschreibung
vor 13 Jahren
Zusammenfassung Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nimmt
weltweit rasant zu und dies führt auch zu einer Zunahme der
Häufigkeit von Begleiterkrankungen, wie Metabolisches Syndrom. Ziel
dieser Untersuchung war es die Prävalenz des Metabolischen Syndroms
bei stark adipösen Patienten festzustellen. Dazu wurden 162 stark
adipöse Patienten (115 weiblich / 47 männlich; Alter 41,21±11,72
Jahre; BMI 48,19±8,57 kg/m²), die sich zu einer bariatrischen
Operation vorstellten, an der Medizinischen Klinik 2 - Großhadern
am Klinikum der Universität München untersucht. Angewandt wurde die
Definition des Metabolischen Syndroms nach AHA/NHLBI von 2005.
Berücksichtigt wird hierbei Taillenumfang, Blutdruck,
Glukosestoffwechsel, Triglyzeride und HDL-Cholesterin. Liegen drei
oder mehr dieser Faktoren über bzw. unter (HDL-Cholesterin) einem
definierten Grenzwert, liegt ein Metabolisches Syndrom vor. In
unserem Kollektiv hatten 69,1% der Patienten ein Metabolisches
Syndrom. 8,1% wiesen außer dem erhöhten Taillenumfang keine
weiteren Faktoren auf, bei 22,8% lagen zwei Faktoren vor. Somit
hatten 31,9% unter den extrem adipösen Patienten kein Metabolisches
Syndrom. Das Vorhandensein des Metabolischen Syndroms war abhängig
vom Alter. Die Höhe des BMI war nicht entscheidend. Bei beiden
Geschlechtern war die Prävalenz des Metabolischen Syndroms in etwa
gleich (weiblich 67,8%, männlich 72,3%). Nach dem Taillenumfang,
der bei allen Patienten erhöht war, hatten die meisten Patienten
einen Hypertonus (77,0%), gefolgt von einem gestörten
Glukosestoffwechsel (erhöhte Nüchternglukose oder Diabetes)
(54,9%), einem erniedrigten HDL-Cholesterin (51,9%) und erhöhten
Triglyzeriden (36,6%). Ein signifikanter Zusammenhang ergab sich
zwischen den erhöhten Triglyzeriden und allen anderen Faktoren des
Metabolischen Syndroms. Damit zeigt sich, dass die Prävalenz des
Metabolischen Syndroms bei extrem Adipösen erheblich variiert. Fast
1/3 der Patienten waren „metabolisch gesund“. Unklar ist, in
wieweit die Langzeitprognose der „metabolisch kranken“ und
„metabolisch gesunden“ Adipösen unterschiedlich ist. Dies wirft die
Frage auf, ob es gerechtfertigt ist, die Indikation für eine
bariatrische Operation vor allem an der Höhe des BMI festzumachen,
oder ob nicht stärker begleitende Faktoren wie zum Beispiel
Vorhandensein/Nicht-Vorhandensein des Metabolischen Syndroms
berücksichtigt werden sollten. Zukünftige Auswertungen und Studien
müssen diese Frage beantworten.
weltweit rasant zu und dies führt auch zu einer Zunahme der
Häufigkeit von Begleiterkrankungen, wie Metabolisches Syndrom. Ziel
dieser Untersuchung war es die Prävalenz des Metabolischen Syndroms
bei stark adipösen Patienten festzustellen. Dazu wurden 162 stark
adipöse Patienten (115 weiblich / 47 männlich; Alter 41,21±11,72
Jahre; BMI 48,19±8,57 kg/m²), die sich zu einer bariatrischen
Operation vorstellten, an der Medizinischen Klinik 2 - Großhadern
am Klinikum der Universität München untersucht. Angewandt wurde die
Definition des Metabolischen Syndroms nach AHA/NHLBI von 2005.
Berücksichtigt wird hierbei Taillenumfang, Blutdruck,
Glukosestoffwechsel, Triglyzeride und HDL-Cholesterin. Liegen drei
oder mehr dieser Faktoren über bzw. unter (HDL-Cholesterin) einem
definierten Grenzwert, liegt ein Metabolisches Syndrom vor. In
unserem Kollektiv hatten 69,1% der Patienten ein Metabolisches
Syndrom. 8,1% wiesen außer dem erhöhten Taillenumfang keine
weiteren Faktoren auf, bei 22,8% lagen zwei Faktoren vor. Somit
hatten 31,9% unter den extrem adipösen Patienten kein Metabolisches
Syndrom. Das Vorhandensein des Metabolischen Syndroms war abhängig
vom Alter. Die Höhe des BMI war nicht entscheidend. Bei beiden
Geschlechtern war die Prävalenz des Metabolischen Syndroms in etwa
gleich (weiblich 67,8%, männlich 72,3%). Nach dem Taillenumfang,
der bei allen Patienten erhöht war, hatten die meisten Patienten
einen Hypertonus (77,0%), gefolgt von einem gestörten
Glukosestoffwechsel (erhöhte Nüchternglukose oder Diabetes)
(54,9%), einem erniedrigten HDL-Cholesterin (51,9%) und erhöhten
Triglyzeriden (36,6%). Ein signifikanter Zusammenhang ergab sich
zwischen den erhöhten Triglyzeriden und allen anderen Faktoren des
Metabolischen Syndroms. Damit zeigt sich, dass die Prävalenz des
Metabolischen Syndroms bei extrem Adipösen erheblich variiert. Fast
1/3 der Patienten waren „metabolisch gesund“. Unklar ist, in
wieweit die Langzeitprognose der „metabolisch kranken“ und
„metabolisch gesunden“ Adipösen unterschiedlich ist. Dies wirft die
Frage auf, ob es gerechtfertigt ist, die Indikation für eine
bariatrische Operation vor allem an der Höhe des BMI festzumachen,
oder ob nicht stärker begleitende Faktoren wie zum Beispiel
Vorhandensein/Nicht-Vorhandensein des Metabolischen Syndroms
berücksichtigt werden sollten. Zukünftige Auswertungen und Studien
müssen diese Frage beantworten.
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