Niedrig sein
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Wer ist dem HERRN gleich, unserem Gott, der hoch droben
thront, der tief hinunterschaut auf Himmel und Erde! Der aus dem
Staub den Geringen aufrichtet. Psalm 113,5-7
Jesus Christus, der in göttlicher Gestalt war, hielt es
nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte
sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen
gleich. Philipper 2,6-7
Wenn wir von einem Menschen sagen, dass er auf uns herabsieht,
dann liegt darin etwas unglaublich Abschätziges. Dann hat da
jemand die Stufe, auf der wir als Menschenkinder alle miteinander
stehen, verlassen und sich erhöht. Dieses "Sich-erhöhen" ist die
Überheblichkeit des Menschen und seine Ursünde, der Versuch, der
Selbstvergottung. Denn "hoch droben" ist alleine Gott, so das
Losungswort heute. Sein "Hinunterschauen" ist von so ganz anderer
Art. Es richtet uns auf und erhebt uns aus dem Staub. Denn vor
Gott sind wir ausnahmslos "Geringe" und "Stäublinge". David betet
einmal: "Deine Herabneigung macht mich groß" (Psalm 18,36). Es
ist ein elementarer Unterschied, ob wir uns selbst groß machen
und groß tun, oder ob uns Gott emporhebt und groß macht. Es
gehört zum geistlichen Realitätssinn und zum "Leben in der
Wahrheit", das eigene Geringsein und die Staubexistenz
anzuerkennen und in Demut zu bejahen.
Der Lehrtext führt nun aus, wie dieses "Hinunterschauen Gottes
auf Himmel und Erde" sich konkret vollzogen hat: In Jesus wurde
er uns Menschen in unserer Knechtsgestalt gleich. Diese
Selbstentäußerung Gottes in seinem Sohn Jesus gehört mit zu den
tiefsten Geheimnissen der Liebe Gottes und berührt mich immer
wieder ganz tief, weil sie die genau entgegengesetzte Bewegung
ist zu dem Emporstreben von uns Menschen. Es ist die
Selbstentäußerung Christi, die uns erlöst und nicht unsere
Selbstinszenierung, nicht unsere Rangstreitigkeiten, in denen wir
um die oberen Treppenstufen auf unserer inneren Werteskala
kämpfen (haben schon die Jünger gemacht - s. Lukas 22,24).
So will auch ich "den Menschen gleich werden", auf gleicher Stufe
mit meinem Nächsten stehen. Denn die Vorstellung von
Rangunterschieden untereinander und verschiedenen "Treppchen" ist
eine Illusion. Ich will mich demütigen unter die gewaltige Hand
Gottes, damit er mich erhöhe zu seiner Zeit. (1. Petrus 5,6)
So sei gesegnet in deinem Geringsein; denn "der Vater in dem
Himmel schaut herab auf dich". Lass dir daran genügen.
Sei gesegnet in Jesus Christus, der sich zu dir und an deine
Seite stellt.
Sei gesegnet In Jesus Christus. Nur in ihm kannst du erhöht
werden: "Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem
Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt
habe mit meinem Vater auf seinen Thron." (Offenbarung 3,21)
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