Predigt 15.8. Mariä Himmelfahrt

Predigt 15.8. Mariä Himmelfahrt

9 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Heute steht im Kalender das Fest „Mariä Himmelfahrt“. Kann und
darf man als nicht-katholischer Christ eigentlich überhaupt etwas
zu diesem Fest sagen? Ich persönlich folge ja immer dem
Grundsatz, dass ich nur etwas beurteilen, ablehnen, vielleicht
sogar verurteilen kann, was ich kenne und verstanden habe. Ich
will mich also auf die Suche nach einem Zugang zu diesem Fest
machen und fragen, ob es eine Botschaft für uns und eine
Verbindung zum Evangelium enthält.


Machen wir uns also zunächst auf Spurensuche. Dass Maria leibhaft
in den Himmel aufgenommen wurde, wurde erst am 1.Nov. 1950 vom
Papst Pius XII. also Dogma verkündet und damit  in die
verbindlichen Aussagen des katholischen Glaubensbekenntnisses
aufgenommen. Es ist meines Wissens das letzte vom Papst
verkündete Dogma. Gleichwohl ist es eines der ältesten
Marienfeste und hat seinen Ursprung  bereits im 5. Jh., als
es vom Patriarchen Cyrill von Alexandrien eingeführt und auf den
15. August gelegt wurde – also lange noch vor dem großen Schisma,
also der Abspaltung der weströmischen, katholischen Kirche von
der oströmischen orthodoxen Kirche um das Jahr 1000. Der Anlass
war vermutlich ein missionarischer:  Auf diesem Kalendertag
lag zuvor die Feier der Himmelfahrt der heidnischen Gottheit
Astraea. Im Zuge der Missionierung – oder muss man besser sagen:
Christianisierung – waren diese „Umwidmungen“ heidnischer Feste
Gang und Gäbe, denn ausrotten und verbieten ließen sie sich
natürlich nicht.



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