Wem dient dein Leben
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vor 3 Jahren
Ich habe meinen Geist auf meinen Diener gelegt, das Recht
trägt er hinaus zu den Nationen. Jesaja 42,1
Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker
nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es
unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll
euer Diener sein. Markus 10, 42-43
Wem dient dein Leben?
Mit der heutigen Losung beginnt das erste der vier berühmten
"Gottesknechtslieder" des Propheten Jesaja - so benannt nach dem
"Knecht des HERRN" oder "Diener", wie es in dieser Übersetzung
hier heißt. Um ihn geht es - und es gibt nur wenige prophetische
Worte im Alten Testament, die mit einer solchen Klarheit von
Jesus sprechen. In seiner Taufe ist der Geist des HERRN wie eine
Taube auf ihn herabgekommen; indem er das Reich Gottes
verkündete, trug er das Recht des HERRN "hinaus" und sorgte in
der Aussendung seiner Jünger und im sog. Missionsbefehl dafür,
dass es weit über die Grenzen des alten Bundesvolkes Israel in
alle Welt getragen wurde: "Geht hin und macht alle Nationen zu
Jüngern..." (Matthäus 28,19) In Jesus erfüllt sich
alttestamentliche Prophetie.
Im Lehrtext fordert Jesus uns auf und lädt uns ein, als die, die
zu ihm gehören und ihm folgen, in der gleichen Gesinnung wie er
zu leben: Als "Knechte des HERRN". In diesem Bild vom
"Knecht/Magd" steht nicht die Unterwürfigkeit im Vordergrund,
sondern das umfassende Bezogensein: "Siehe, wie die Augen der
Knechte auf die Hände ihrer Herrn sehen, wie die Augen der Magd
auf die Hände ihrer Frau, so sehen unsre Augen auf den HERRN,
unsern Gott, bis er uns gnädig werde." (Psalm 123,2) Eine solche
Grundhaltung und-fähigkeit der Bezogenheit prägt dann auch den
Umgang mit dem Nächsten: "Aller Diener sein" meint diese
Fähigkeit, aus der Selbstbezogenheit herauszutreten und sich in
Beziehung zum Nächsten setzen und wahrnehmen können. Dann wird
der Nächste nicht einfach zum Erfüllungsgehilfen dessen
degradiert, was ich tun und machen will, sondern er wird zum
Gegenüber auf Augenhöhe; ich sehe nicht nur auf meine Hände,
sondern auch auf seine Hände - um das Bild aus dem Psalm 123
fortzuspinnen.
In den letzten Jahrzehnten sind allerorts Leiterschaftskurse,
-konferenzen und -seminare wie Pilze aus dem Boden geschossen.
"Leiterschaft" und die Ausübung von "Leitung" schien das
Erfolgsrezept für Gemeindeaufbau in jeglicher Form zu sein. Ich
hab' mich immer darüber gewundert, dass nirgends eine Konferenz
für "Diener" angeboten wurde oder Seminare, in denen man das
Dienen einüben konnte - wo Jesus davon doch in viel höherem Maße
spricht, es auch gelebt hat und darin unser Erlöser geworden
ist...
So sei gesegnet, dass du erkennen und verspüren kannst, wie Jesus
dir dient.
Sei hineingesegnet in die gleiche Gesinnung, in Fähigkeit und
Bereitschaft, zu dienen.
Sei gesegnet, dass du deine Augen von dir selbst weg hin auf
Jesus und deinen Nächsten richten kannst - wissend, dass du von
und bei Jesus angesehen bist.
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