Beschreibung

vor 3 Jahren

Die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden stark sein
und danach handeln. Daniel 11, 32


Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war,
nicht mehr Sohn der Tochter des Pharao heißen. Hebräer
11, 24


Alternativ leben


Das Losungswort nimmt uns mit in eine der großen Visionen des
Propheten Daniel. Er sieht darin einen Herrscher, der "gegen den
heiligen Bund ergrimmen wird", sich also gegen die in Israel
wenden, die sich treu an den Bund Gottes und sein Gesetz halten.
Es wird die Zeit des großen Abfalls sein und er wird "das
tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung
aufstellen."(V.31) Diese Prophetie hat sich ein erstes Mal für
Israel unter dem Seleukidenherrscher Antiochus IV. (215 -164
v.Chr.) erfüllt. Er trieb rücksichtlos die Hellenisierung voran,
also die Verbreitung von griechischen Denken, Glauben und
griechischer Lebensart. Nicht wenige Juden schlossen sich diesem
neuen Trend und Zeitgeist an. "Griechisch sein" war hip.
Antiochus IV. drang auch in den Tempel in Jerusalem ein und
entweihte ihn u.a. durch das Aufstellen von griech.
Götterbildern. Das Buch der "Makkabäer" in den Apokryphen erzählt
ausführlich davon und von dem teilweise gewaltsamen Widerstand
der Juden, die am Gesetz und dem Bund festhielten. Auf sie blickt
prophetisch das Losungswort heute.


Der Lehrtext hingeben blickt prophetisch zurück auf Mose, der den
Komfort und die Lebensart des pharaonischen Königshofes in
Ägypten "durch den Glauben" verließ. Prophetie ist also durchaus
nicht immer Zukunftsansage, sondern Deutung der Ereignisse von
Gott her - mögen sie nun in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft
liegen.


Was die Gottesfürchtigen unter Antiochus IV. und Mose verbindet,
war die beständige Erinnerung, "wes Geistes Kind" sie waren. Sie
spürten, dass weder der Hellenismus noch das Leben als
ägyptischer Prinz zu ihrer wahren Bestimmung und Berufung passte,
ja sogar das Zeug hatte, sie davon wegzubringen und sie vergessen
zu lassen.


Sie verabschiedeten sich von dem Gedanken, dass "man doch
irgendwie alles miteinander verbinden kann". Sie hatten den Mut,
die Gegensätzlichkeit und Unvereinbarkeit ihres Glaubens mit den
Ideologien und der Lebensart ihrer Zeit wahrzunehmen,
anzuerkennen und danach zu handeln. Sie hatten den Mut, einen
Unterschied zu machen und ihn auch konsequent und im wahrsten
Sinne des Wortes "alternativ" zu leben. Auch das bedeutet es,
einen Weg des Glaubens zu gehen.


So sei gesegnet und ganz gewiss: Du gehörst zu Gott und bist ein
Kind des Höchsten.


Sei gesegnet mit der Fähigkeit zur Unterscheidung der Geister.


Sei gesegnet mit dem Mut und der Kraft dem zu folgen, wovon du im
Innersten überzeugt bist und dem, der du dich in der Taufe
verschrieben hast: Jesus Christus.

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