Ein neues intramedulläres Nagelsystem zur Versorgung coxaler Femurfrakturen

Ein neues intramedulläres Nagelsystem zur Versorgung coxaler Femurfrakturen

Beschreibung

vor 20 Jahren
Die auf dem Markt befindlichen Nagelsysteme zur Versorgung
proximaler Femurfrakturen sind nicht unumstritten. Gefürchtet ist
insbesondere die Dislokation der in den Schenkelhals eingebrachten
Schraube. Es wird über ein neues Nagelsystem (TargonPF) mit einem
teleskopierbaren Tragsystem, eine aus zwei Anteilen bestehende
Schenkelhalschraube (Traghülse und Tragschraube), die ein
schadloses Nachsintern der Fraktur ohne die typischen
Komplikationen älterer Nagelsysteme ermöglichen soll, berichtet Als
zweite Fixierung wird ein Antirotationsstift eingebracht. Beide
proximalen Verriegelungen haben durch ein Gewinde eine feste
Fixierung im Nagel selbst. Im Zeitraum 01.01.1999 bis 31.12.2000
haben wir 64 Patienten, 47 Frauen, 17 Männer, im Alter von 37 bis
99, Durchschnittsalter 79,8 Jahre mit dem neuen proximalen
Femurnagel versorgt. Mit einem standardisierten Protokoll
(S.A.H.F.E., Standardised Audit of Hip Fractures in Europe) wurden
neben demographischen Daten des Patientengutes intra- und
postoperative Komplikationen erfasst sowie die Patienten
beziehungsweise die Hausärzte durchschnittlich 6,57 Monaten nach
Entlassung aus stationärer Behandlung angeschrieben. Die
Rücklaufquote betrug 90,56%. Beobachtet wurden 11 Hämatome, drei
erforderten weitere Therapien (in zwei Fällen Punktion, einmal die
Revision in Lokalanästhesie mit Drainageneinlage). Es kam zu drei
oberflächlichen und einem tiefen Wundinfekt, der mit einem erneuten
Weichteileingriff zur Ausheilung kam. Intraoperativ kam es zu einem
Materialfehler (Ausfransen der Traghülse) sowie zwei Bohrfehlern
bei der distalen Verriegelung. Im postoperativen Verlauf konnte ein
„cut-out“ eines Antirotationsstiftes gesehen werden. Schwerwiegend
war das Entstehen einer Pseudarthrose, die die Revision mit einer
zementfreien Endoprothese erforderte. Zur Nachuntersuchung wurden
Mortalität, Mobilität, Schmerzen und Wohnortwechsel als Endpunkte
definiert. Das überprüfte System hat sich in unserer Klinik
außerordentlich bewährt und wird mittlerweile regelhaft bei
instabilen Frakturen am coxalen Femurende eingesetzt.

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