Kriegstote und Erinnerungsarbeit

Kriegstote und Erinnerungsarbeit

Volkstrauertag und der Volksbund
48 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 3 Jahren

Millionen toter Soldaten haben ihre letzte Ruhe auf
Kriegsgräberfriedhöfen im Ausland gefunden. So sind auch
Millionen deutsche Soldaten in Frankreich, in Russland oder in
anderen Staaten, in denen Deutschland Kriege geführt hat,
beigesetzt worden. Vielfach wurden und werden sie Jahre oder
Jahrzehnte nach den Kriegen aus provisorischen Begräbnisstätten
auf einen Soldatenfriedhof überführt und dort würdevoll
beigesetzt. Dies hat nicht zuletzt auch für die Angehörigen eine
große Bedeutung, die wissen wollen, wo ihr Vater oder Sohn, ihr
Bruder oder Onkel, wo also ihre Verwandten ihre letzte Ruhe
gefunden haben.


Insbesondere nach der Zeitenwende 1989/90 wurde es zunehmend
möglich, Kriegsgräberstätten in den osteuropäischen Staaten und
den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu errichten.
Eine große Bedeutung kommt dabei dem Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V.eingetragener Verein zu: Er kümmert sich
um die Bewahrung und würdewahrende Instandhaltung dieser
Friedhöfe. Vielfach kann er dieses mit Freiwilligen leisten, die
sich zur Gräberpflege bereiterklären. Neben Jungendgruppen sind
darunter auch immer wieder Soldaten der Bundeswehr. Vor allem
aber sorgt der Volksbund dafür, dass zwischenzeitlich
aufgefundene sterbliche Überreste toter Soldaten auf eine
Kriegsgräberstätte umgebettet werden.


Der Volksbund hat eine lange Geschichte und 2019 sein
100-jähriges Bestehen mit einem Festakt im Auswärtigen Amt
begangen. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg nahm er sich der Aufgabe
an, die vielen Vereine, die sich um Soldatengräber kümmerten,
zusammenzuführen und die für diese große Aufgabe notwendige
Organisation zu schaffen. Dies war nicht zuletzt gerade wegen der
zahlreichen Grabstätten im Ausland notwendig.


Den meisten Bundesbürgern dürfte der Volksbund am ehesten im
Zusammenhang mit dem Volkstrauertag bekannt sein. Der
Volkstrauertag wird als zentraler Gedenktag der Bundesrepublik
Deutschland für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft erst
seit 1952 zwei Wochen vor dem 1. Adventssonntag begangen. In
diesem Jahr am 15. November.


Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann spricht im 15. Podcast zum
Volksbund und seiner Geschichte, zum Volkstrauertag und der
vielfältigen Bildungsarbeit mit Maximilian Fügen M.A. Der
30-jährige studierte Historiker und Reserveoffizier der Luftwaffe
ist Bildungsreferent des Landesverbandes Bayern im Volksbund.

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