Computergesteuertes Perfusionssystem zur normothermen ex-vivo Vorbehandlung von Dünndarmtransplantaten

Computergesteuertes Perfusionssystem zur normothermen ex-vivo Vorbehandlung von Dünndarmtransplantaten

Beschreibung

vor 22 Jahren
Die allogene Transplantation des Dünndarms ist wegen der hohen
Immunogenität des Organs problematisch. Da die Immunsuppression des
Empfängers alleine keine befriedigenden Ergebnisse liefert, stellt
sich die Frage, ob eine ex-vivo Vorbehandlung des Organs zur
Reduktion der Immunogenität Vorteile bietet. Für dieses Vorhaben
wurde ein computergesteuertes ex-vivo Perfusionssystem entwickelt,
das eine mehrstündige, normotherme Perfusion mit
erythozytenhaltigen Perfusionslösungen erlaubt. Bevor
Vorbehandlungsprotokolle zum Einsatz kommen können, müsste
untersucht werden, ob das Transplantat durch die mehrstündige
ex-vivo Perfusion selbst geschädigt wird. Die vorliegende
Dissertation zeigt, dass eine zweistündige, normotherme ex-vivo
Perfusion eines Dünndarmsegments der Ratte mit unserem
selbstentwickelten Perfusionssystem möglich war, ohne dass das
Organ erkennbaren Schaden nahm. Von den getesteten
Hämodilutionslösungen erwies sich der Krebspuffer und die
kontinuierliche Substitution von Noradrenalin, durch die
Unterdrückung von Hyperämie und Hypersekretion, als am günstigsten
(Gruppe 3). Bei der Verwendung von Krebspuffer alleine als
Hämodilutionslösung kam es zu einer nachteiligen Hyperämie und
Hypersekretion (Gruppe 2). NaCl/HCO3-Puffer als Hämodilutionslösung
zeigte sich als in jeder Hinsicht unbrauchbar (Gruppe 1). Mittels
verschiedener metabolischer Studien und Funktionstests konnte in
den Gruppen zwei und drei die Vitalität des Organs während des
Versuchs bewiesen werden. Ebenso konnte die strukturelle Integrität
des Darms am Ende der Versuche durch histopathologische
Untersuchungen belegt werden. Das Versuchsprotokoll der Gruppe 3
ermöglicht die zweistündige ex-vivo Perfusion von
Dünndarmtransplantaten, ohne dass das Organ dadurch nennenswert
geschädigt wird und kann somit für verschiedenste
Vorbehandlungskonzepte genutzt werden.

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