Warum dieser ROSÉwein genau so schmeckt (WVLG004)

Warum dieser ROSÉwein genau so schmeckt (WVLG004)

Weinakademiker Florian Boldt erklärt Euch Wein
45 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Und schon wieder drei Wochen vorüber und es wird langsam Zeit für
neue Weine. Heute gibt's die vorerst letzte Folge der Miniserie
"Warum dieser Wein genau so schmeckt!" mit dem spannenden Thema
Roséweine.





DIE 3 Key Facts dieser Episode:


Roséwein ist per Definition keine Mischung aus Rot- und
WeißweinEs gibt unterschiedliche Verfahren der
Herstellung (Junganlagen, früher Abzug, Saignée)Es gibt
eine große Bandbreite an Farbschattierungen abhängig von
Rebsorte und Dauer des Schalenkontaktes (von blass rosa bis
Zwiebelschalenfarbig)






Roséweine jeglicher Art, sei es "normaler Stillwein", Champagner
oder sogar Portwein, ist das Marktsegment mit den größten
Zuwachsraten in den letzten Jahren. Obwohl es einige Anbaugebiete
gibt, in denen seit jeher Roséweine gekeltert wird, so wurde in
Kalifornien Mitte der 1970er Jahre eine kleine Revolution
eingeleitet. Mit den aus der sehr dunkelblauen Zinfandel-Rebe im
Saignée-Verfahren gewonnenen Roséweine konnten neue
Konsumentengruppen angesprochen werden (in erster Linie weibliche
und junge Weintrinker). Im Laufe der letzten 20 Jahre wurde der
Marktanteil von Rosés immer größer und galt/gilt, als ein starkes
Zugpferd für den Weinabsatz.





Um auch bei den Rosés einen Überblick zu bekommen, wie breit
aufgestellt sich die Stile präsentieren, verkosten wie heute
einen der Klassiker (Tavel) und einen typischen jungen,
fruchtbetonter Vertreter aus der Neuen Welt:



Les Vignerons de Tavel; Les Lauzeraies; Tavel (südl. Rhône,
Frankreich); 2016 ; 8,10€ Delheim Pinotage Rosé;
Stellenbosch, Südafrika; 2018; 7,90€ 



Es bestätigen Ausnahmen (wie bspw. Rosés von der südlichen Rhône
oder der Provence) zwar die Regel, dass Roséweine nicht der
allerernsthafteste Wein ist und in den meisten Fällen nicht hohen
Qualitätsanforderungen entsprechen kann. Das zeigt sich schon
tendenziell an der angewendeten Kellertechnik: Das
Saignée-Verfahren läßt Rosés als ein Nebenprodukt der
Rotweinerzeugung entstehen, weil es zur Konzentration des Mostes
eingesetzt wird. Dennoch haben sich Roséweine als Allrounder bei
der Speisenbegleitung - insbesondere bei sommerlichen Grillpartys
- gemacht und haben einen immer breitere Käuferschicht erobert.
Es ist auch ein Kompromisswein, den sowohl dezidierte Weiß- als
auch Rotweintrinker "akzeptieren".





Die Buchempfehlung dieser Woche ist: "Der kleine Johnson
2019" wieder mal von Hugh Johnson. Für knapp 20€ über meinen
Affiliate-Link bei Amazon zu beziehen.





Der Wein der Woche kommt diesmal aus Franken: Juliusspital
Würzburg; Riesling, Erste Lage "Würzerburger Stein"; 2015; bspw.
bei Wein-Depot.de für 13,50€





Genussreiche Grüße





Euer Florian


(Weinakademiker | WSET Diploma in Wine and Spirits)





Links zu Hintergrundinformationen bei Wikipedia:



Roséwein

Saignée-Verfahren

Weißherbst

Blanc de Noir

Weinbau in der Provence

Tavel

Pinotage

Delheim

Blush oder White Zin (meist süßer Zinfandel-Rosé aus
Kalifornien)

Juliusspital Würzburg







Weine für die nächste Episode #005 (erscheint am
02.03.19):


Es gilt die Qualitätspyramide des VDP zu erkunden. Daher
benötigen wir ausnahmsweise 3 Weine aus der gleichen Rebsorte (am
besten Riesling oder Silvaner) von selben Weingut. Die Jahrgänge
dürfen sich ruhig unterscheiden. Benötigt werden Gutswein,
Erste Lage, Großes Gewächs. Ich habe mich für das Weingut
Castell im Steigerwald (Franken) entschieden (zu beziehen bei
Vinexus.de):


Castell-Castell; Silvaner QbA; 2017; 6,26€Castell; Casteller
Kirchberg; Silvaner Erste Lage trocken; 2016; 13,75€Castell;
Castell Schlossberg; Silvaner Großes Gewächs; 2015; 27€



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