Diese Trollerei, diese Hate Speech, die es im Internet so stark gibt, die gibt es auf Bookstagram fast gar nicht. Mareike Fallwickl über Literaturkritik, männliche Dominanz und ihren Roman
60 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Mareike Fallwickl ist überzeugt davon, dass Bookstagram die
deutlich heilere und wohlwollendere Welt im ansonsten rauen Umfeld
der klassischen Literaturkritik ist. “Das Feuilleton konzentriert
sich sehr auf Verrisse. Ich persönlich kann immer weniger
verstehen, dass man den Platz auf einer Seite in der Zeitung - der
ohnehin schrumpft und schrumpft und schrumpft - dafür nutzt,
Bücher, Autorinnen und Autoren schlecht zu machen. Ich will doch
eigentlich wissen, was ich lesen soll und nicht, was an einem Buch
besonders schlecht ist. Auch die männliche Dominanz im Feuilleton
und generell im gesamten Literaturbetrieb, bei Verleger*innen,
Literaturagent*innen etc. war Thema unseres Gesprächs. Dabei
beziehen wir uns selbstverständlich auch und sehr eingehend auf
Mareike Fallwickls Roman “Das Licht ist hier viel heller”. Aus
mehreren Perspektiven erzählt sie die Geschichten des ehemaligen
Bestseller Autors Max Wenger, der, angekommen in einer deutlich
kritischeren Gesellschaft, noch immer einer jener lauten,
dominanten able bodied weißen Männer ist, die ihre Machtposition,
wo auch immer es geht, ausnutzen. Kontrapunktisch zu seiner
Geschichte erzählt Fallwickl aber auch die Geschichte seiner
Tochter Zoey, die sich in einer kritischen Phase ihres
Erwachsenwerdens auf der einen Seite erfolglos um die Liebe und das
Interesse ihrer Eltern bemüht und auf der anderen Seite alleine mit
einem sexuellen Übergriff umgehen muss. Und sie erzählt, in Form
von wortgewaltigen Briefen, die in Wengers neuer Wohnung einlangen
und eigentlich an seinen Vormieter adressiert sind, die Geschichte
einer Buchhändlerin, die ebenfalls mit sexuellen Übergriffen und
männlicher Dominanz konfrontiert war. Mareike Fallwickl wurde 1983
in Hallein bei Salzburg geboren und arbeitet als Texterin und
Literaturbloggerin. 2018 erschien ihr literarisches Debüt
»Dunkelgrün fast schwarz« in der Frankfurter Verlagsanstalt, das
für den Österreichischen Buchpreis sowie das »Lieblingsbuch der
Unabhängigen« nominiert wurde.”Das Licht ist hier viel heller”
erschien vor ziemlich genau einem Jahr ebenfalls in der Frankfurter
Verlagsanstalt. Und unter dem Namen The Zuckergoscherl ist Mareike
Fallwickl auf Instagram bekannt. Ihre Rezensionen, die in Stories
und Beiträgen nahezu täglich erscheinen, bieten Tausenden Menschen
Lektüretipps.
deutlich heilere und wohlwollendere Welt im ansonsten rauen Umfeld
der klassischen Literaturkritik ist. “Das Feuilleton konzentriert
sich sehr auf Verrisse. Ich persönlich kann immer weniger
verstehen, dass man den Platz auf einer Seite in der Zeitung - der
ohnehin schrumpft und schrumpft und schrumpft - dafür nutzt,
Bücher, Autorinnen und Autoren schlecht zu machen. Ich will doch
eigentlich wissen, was ich lesen soll und nicht, was an einem Buch
besonders schlecht ist. Auch die männliche Dominanz im Feuilleton
und generell im gesamten Literaturbetrieb, bei Verleger*innen,
Literaturagent*innen etc. war Thema unseres Gesprächs. Dabei
beziehen wir uns selbstverständlich auch und sehr eingehend auf
Mareike Fallwickls Roman “Das Licht ist hier viel heller”. Aus
mehreren Perspektiven erzählt sie die Geschichten des ehemaligen
Bestseller Autors Max Wenger, der, angekommen in einer deutlich
kritischeren Gesellschaft, noch immer einer jener lauten,
dominanten able bodied weißen Männer ist, die ihre Machtposition,
wo auch immer es geht, ausnutzen. Kontrapunktisch zu seiner
Geschichte erzählt Fallwickl aber auch die Geschichte seiner
Tochter Zoey, die sich in einer kritischen Phase ihres
Erwachsenwerdens auf der einen Seite erfolglos um die Liebe und das
Interesse ihrer Eltern bemüht und auf der anderen Seite alleine mit
einem sexuellen Übergriff umgehen muss. Und sie erzählt, in Form
von wortgewaltigen Briefen, die in Wengers neuer Wohnung einlangen
und eigentlich an seinen Vormieter adressiert sind, die Geschichte
einer Buchhändlerin, die ebenfalls mit sexuellen Übergriffen und
männlicher Dominanz konfrontiert war. Mareike Fallwickl wurde 1983
in Hallein bei Salzburg geboren und arbeitet als Texterin und
Literaturbloggerin. 2018 erschien ihr literarisches Debüt
»Dunkelgrün fast schwarz« in der Frankfurter Verlagsanstalt, das
für den Österreichischen Buchpreis sowie das »Lieblingsbuch der
Unabhängigen« nominiert wurde.”Das Licht ist hier viel heller”
erschien vor ziemlich genau einem Jahr ebenfalls in der Frankfurter
Verlagsanstalt. Und unter dem Namen The Zuckergoscherl ist Mareike
Fallwickl auf Instagram bekannt. Ihre Rezensionen, die in Stories
und Beiträgen nahezu täglich erscheinen, bieten Tausenden Menschen
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