#3 Dr. Thorsten Wittmann und Dr. Gerrit Böhm: Treiber der Zukunftsfähigkeit von Versicherungen
44 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Die IT-Abteilung als Treiber der Zukunftsfähigkeit von
Versicherungen
Willkommen bei Insurance FM. Talk as a service zur Zukunft von
Versicherung. Zu Gast bei Zukunftsforscher Michael Carl und
Nicola Virzi von Keylane sind ausgewählte Köpfe der
Versicherungsbranche, die ein Stück Zukunft von Versicherung und
Versicherungsunternehmen nicht abwarten, sondern aktiv prägen.
In der dritten Folge von Insurance FM treffen Dr. Thorsten
Wittmann, Vorstand IT und Leben der Sparkassenversicherung, und
Dr. Gerrit Böhm, Vorstand IT, Betriebsorganisation et al., der
Volkswohl Bund Versicherungen aufeinander. Mit Zukunftsforscher
Michael Carl und Nicola Virzi von Keylane sprechen sie über die
Anforderungen an IT, die Entwicklung zu treiben und zugleich
einen stabilen Betrieb zu sichern, über die Kultur zwischen
Fachabteilung und IT und die Strategien, sich in Versicherungen
zukunftsfähig aufzustellen.
Beide stimmten darin überein: Die Kunst ist es, das jeweilige
Problem in den Mittelpunkt der Zusammenarbeit zu stellen – und
nicht die vorab bestimmte Lösung. IT ist Mittel zum Zweck, gute
verständliche Prozesse zu etablieren, schnell, einfach und
effizient zu sein. Zugleich wächst der Lösungsraum für teils
lange bekannte Probleme. Um dieses Potenzial zu erschließen, ist
eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Fachabteilungen und IT
notwendig. Die größten Erfolge erzielt die IT in
Versicherungsunternehmen nicht mit Leuchtturmprojekten zu den
gängigen Hype-Themen, sondern damit, die Arbeit mit
bodenständigem Aufräumen auf ein neues Niveau zu heben.
Die Versicherungsbranche hat über lange Jahre stark auf die
Expertise in den Sparten gesetzt. Es wird jedoch zunehmend
schwierig, Produkte zu entwickeln, ohne einen ausreichenden Bezug
zu Software und IT zu haben. Spätestens wenn es bei künftigen
Versicherungsprodukten entscheidend darum geht, mit dem Kunden
auch anlasslos während der Vertragslaufzeit in Austausch und
Kontakt zu sein, zahlt es sich aus, wenn die IT bereits bei der
Produktentwicklung auf Augenhöhe mit einbezogen wurde, um die
Auswirkungen auf Betrieb und Wartung vorab einschätzen zu können.
Die Versicherungsbranche muss mit dem Vorwurf leben, die
Digitalisierung verschlafen zu haben, obwohl sie sich angesichts
der digitalen Natur ihrer Produkte sogar hätte leichter tun
müssen als andere. Ganz offensichtlich war es in der Branche über
Jahre wirtschaftlich nicht notwendig, Innovation vom Markt ins
Unternehmen zu tragen. Auch die Kundenzufriedenheit hat darunter
nicht gelitten – und beides ändert sich aktuell. Wittmann und
Böhm waren sich darin einig, dass die technologische Entwicklung
der kommenden zehn Jahre kaum konkret planbar ist. Für
Versicherungsunternehmen bedeutet dies, sich maximal flexibel
aufzustellen. Der Blick in andere, verwandte Branchen wie Banken,
Druck oder Einzelhandel ist zusätzlich nützlich. Da hier die
technologische Entwicklung vielfach schon weiter fortgeschritten
ist, hilft ein branchenübergreifender Dialog dabei, frühzeitig zu
erkennen, worauf die Versicherungen sich einstellen müssen.
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