SG #172: Otto von Bismarck

SG #172: Otto von Bismarck

Wenn wir über deutsche Geschichte sprechen, müssen wir unbedingt auch über Bismarck reden! Das war eine der wichtigsten Personen der deutschen Geschichte. Noch heute sieht man in vielen deutschen Städten sein Denkmal.
5 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren

Wenn wir über deutsche Geschichte sprechen, müssen wir unbedingt
auch über Bismarck reden! Das war eine der wichtigsten Personen
der deutschen Geschichte. Noch heute sieht man in vielen
deutschen Städten sein Denkmal. Man sieht einen Mann mit
Schnauzbart und einer Pickelhaube auf dem Kopf. Aber langsam –
fangen wir vorne an.


Otto von Bismarck lebte von 1815 bis 1898 und er war ein
deutscher Politiker. Er war Ministerpräsident von Preußen und
erster Reichskanzler des Deutschen Reiches. Man nannte ihn damals
den „Eisernen Kanzler“.


Geboren wurde er 1815 in der Nähe von Berlin. Seine Eltern waren
adelig. Er studierte Rechtswissenschaften, fing an zu arbeiten,
heiratete und wurde Mitglied einer Partei. Er setzte sich für die
Monarchie und den Adel ein und natürlich für seine Heimat
Preußen. Der damalige König Wilhelm I. machte ihn zum
Ministerpräsidenten von Preußen.
Bundesarchiv, Bild 183-R68588 / P. Loescher & Petsch /
CC-BY-SA 3.0

Hier muss ich noch etwas erklären: Damals gab es nicht wie heute
ein Land namens Deutschland, sondern viele deutsche
Einzelstaaten, die sich zum „Deutschen Bund“ zusammengeschlossen
hatten. Dieser Deutsche Bund beinhaltete auch das Kaiserreich
Österreich. Bismarck wollte einen vereinten deutschen
Nationalstaat – mit einem starken Preußen. Sein Motto war: Nicht
viel reden, sondern „Eisen und Blut“ entscheiden lassen – den
Krieg.


1866 folgte der Deutsche Krieg zwischen Preußen und Österreich.
Preußen gewann. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst, der
Norddeutsche Bund wurde gegründet – und Preußen übernahm die
Führung. 1870/71 gab es dann wieder Krieg – diesmal mit
Frankreich. Preußen gewann wieder. Danach wurde das Deutsche
Reich gegründet – wieder unter preußischer Führung. 1871 wurde
Wilhelm I. im Schloss Versailles zum Kaiser gekrönt. Bismarck
wurde Reichskanzler.


Im neuen Deutschland durfte sehr
fortschrittlich gewählt werden, aber die Politiker hatten dennoch
nichts zu sagen. Bismarck und der Kaiser waren die Chefs.
Bismarck übte sich im Frieden mit den Nachbarländern. Und in
seinem eigenen Land führte er einen neuen Kampf, und zwar gegen
die katholische Kirche. Manches, was für uns heute ganz normal
ist, stammt aus dieser Zeit: Zum Beispiel, dass wir
standesamtlich heiraten. Nur eine Heirat vor dem Staat ist gültig
– die Heirat in einer Kirche ist zwar schön, aber sie gilt nicht.


Damit die armen Arbeiter keine Revolution in Gang setzen, gab es
1878 ein neues Gesetz gegen sozialistische und kommunistische
Vereinigungen. Dazu machte Bismarck aber auch etwas Gutes: Er
führte Krankenversicherung, Unfallversicherung und
Rentenversicherung ein. Übrigens: Als das Sozialistengesetz 1890
auslief, wurden die Sozialdemokraten die stärkste politische
Partei im Reichstag.


1888 starb der Kaiser – sein Nachfolger schickte Bismarck in den
Ruhestand. Zehn Jahre später starb der Eiserne Kanzler.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg172kurz.pdf

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