Der Prophet Amos, Folge 12 -- Sinn und Ziel der Prophezeiungen

Der Prophet Amos, Folge 12 -- Sinn und Ziel der Prophezeiungen

15 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Amos 8, 1 Noch etwas ließ der Herr, der mächtige Gott, mich
sehen: einen Erntekorb voll Obst. 2 Er fragte mich: »Amos,
was siehst du?« Ich antwortete: »Einen Korb mit reifem Obst.« Da
sagte der Herr: »Ja, reif ist mein Volk – zum Gericht! Ohne
Erbarmen will ich alles abernten. 3 Dann werden die
Sängerinnen im Königspalast Klagelieder anstimmen. An allen Orten
liegen Leichen herum, niemand begräbt sie, überall Totenstille.«
Das sagt der Herr, der mächtige Gott.  4 Hört her, ihr
Unterdrücker und Ausbeuter! Euer ganzes Tun zielt darauf ab, die
Armen im Land zu ruinieren! 5 Ihr sagt: »Wann ist endlich
das Neumondfest vorbei, wann ist endlich der Sabbat vorüber? Dann
können wir unsere Speicher öffnen und Korn verkaufen, das
Getreidemaß kleiner machen und das Gewicht, mit dem wir das
Silber zur Bezahlung abwiegen, größer, die Waagbalken verstellen
6 und sogar noch den Abfall mit Gewinn loswerden.« Die Armen
macht ihr zu euren Sklaven, auch wenn sie euch nur ein Paar
Sandalen schulden. 7 Aber der Herr, auf den ihr Nachkommen
Jakobs so stolz seid, hat geschworen: »Nie werde ich ihnen diese
Untaten verzeihen!« 8 Wen wundert es da, dass die Erde bebt
und alle ihre Bewohner erschrecken? Sie hebt und senkt sich wie
der Nil in Ägypten. 9 »An jenem Tag geht die Sonne am Mittag
unter und am helllichten Tag wird es finster«, sagt der Herr, der
mächtige Gott. 10 »Ich verwandle eure Freudenfeste in
Leichenfeiern; statt fröhliche Lieder zu singen, werdet ihr
weinen und klagen. Ihr werdet euch die Köpfe kahl scheren und den
Sack um die Hüften binden und so verzweifelt klagen wie beim Tod
des einzigen Sohnes. Das Ende dieses Tages wird bitter und
trostlos sein!« 11 Weiter sagt der Herr, der mächtige Gott:
»Es kommt die Zeit, da werde ich eine Not über das Land kommen
lassen, die schlimmer ist als Hunger und Durst: Die Leute werden
nicht nach Brot hungern oder nach Wasser lechzen, sondern
verzweifelt darauf warten, von mir das rettende Wort zu hören.
12 Sie werden im Land umherirren, vom Toten Meer bis zum
Mittelmeer und vom Norden bis zum Osten. Überall werden sie nach
einem Wort des Herrn fragen, aber keines zu hören bekommen.
13 An jenem Tag werden selbst die blühenden jungen Mädchen
und die kräftigen jungen Männer verdurstet umsinken. 14 Sie
werden fallen und nicht mehr aufstehen – alle, die bei dem
abscheulichen Götzen von Samaria schwören oder beim Pilgerweg
nach Beerscheba oder die sagen: ›So gewiss dein Gott lebt, Dan!‹«

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