"Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid!"

"Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid!"

15 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Hiob 38, 1 Dann ergriff der Herr selbst das Wort und
antwortete Ijob aus dem Sturm heraus. Er sagte zu ihm:
2 »Wer bist du, dass du meinen Plan anzweifelst, von Dingen
redest, die du nicht verstehst? 3 Nun gut! Steh auf und
zeige dich als Mann! Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid!
4 Wo warst du denn, als ich die Erde machte? Wenn du es
weißt, dann sage es mir doch! 5 Wer hat bestimmt, wie groß
sie werden sollte? Wer hat das mit der Messschnur festgelegt? Du
weißt doch alles! Oder etwa nicht? 6 Auf welchem Sockel
stehen ihre Pfeiler? Wer hat den Grundstein ihres Baus gelegt?
7 Ja, damals sangen alle Morgensterne, die Gottessöhne
jubelten vor Freude! 8 Wer hat das Meer mit Toren
abgesperrt, als es hervorbrach aus dem Schoß der Erde? 9 Ich
war's, ich hüllte es in dichte Wolken, als Windel gab ich ihm den
dunklen Nebel. 10 Ich gab ihm seine vorbestimmte Grenze,
schloss es mit Tor und Riegel sicher ein. 11 Ich sagte ihm:
›Bis hierher und nicht weiter! Hier hört der Hochmut deiner
Wellen auf!‹ 12 Hast du je einen Tag heraufbefohlen, der
Morgenröte ihren Platz bestimmt 13 und ihr gesagt, der Erde
Saum zu fassen und alle Bösen von ihr abzuschütteln? 14 In
ihrem Licht erheben sich die Berge, wie Kleiderfalten treten sie
hervor. 15 Den Bösen aber bringt das Licht kein Glück, es
setzt dem Missbrauch ihrer Macht ein Ende. 16 Warst du schon
unten bei den Meeresquellen? Den Grund des Meeres, hast du ihn
durchstreift? 17 Hast du am Tor der Totenwelt gestanden,
dort, wo die ewige Finsternis beginnt? 18 Weißt du, wie weit
die Erde sich erstreckt? Wenn du das alles kennst, dann sag es
mir! 19 Kennst du den Weg zum Ursprungsort des Lichtes? Von
welcher Stelle kommt die Dunkelheit? 20 Führst du sie bis
ans Ende ihres Weges und bringst sie dann zu ihrem Ort zurück?
21 Du musst es können, denn du bist so alt, du warst ja
damals lange schon geboren! 22 Hast du die Vorratskammern
schon gesehen, wo ich den Schnee und Hagel aufbewahre?
23 Ich halte sie bereit für Unheilstage; mit ihnen greif ich
ein in Kampf und Krieg. 24 Wo ist der Weg zum Aufgangsort
der Sonne und wo der Platz, von dem der Ostwind kommt?
25 Wer grub am Himmel Rinnen für den Regen? Wer bahnte dem
Gewitter seinen Weg? 26 Wer lässt es regnen auf die öde
Steppe, aufs Land, in dem es keine Menschen gibt? 27 Wer
stillt den Durst der ausgedörrten Erde, damit sie grünes Gras
aufsprießen lässt? 28 Denk an den Regen: Hat er einen Vater?
Und sieh den Tau: Hat jemand ihn gezeugt? 29 Wo kommt das
Eis her? Wer ist seine Mutter? Und welcher Schoß gebar den Reif
und Frost, 30 der Bach und Fluss in harten Stein verwandelt,
das Meer bewegungslos erstarren lässt? 31 Kannst du das
Siebengestirn zusammenbinden? Löst du den Gürtel des Orions auf?
32 Lässt du die Tierkreisbilder aufmarschieren, dass jedes
sichtbar wird zu seiner Zeit? Lenkst du den Großen und den
Kleinen Wagen? 33 Kennst du die Ordnung, der der Himmel
folgt, und machst sie gültig für die ganze Erde? 34 Rufst du
den Wolken dort Befehle zu, damit sie Regen auf dich strömen
lassen? 35 Schickst du die Blitze auf die Erde nieder? Stehn
sie dir zu Befehl, wenn du sie rufst? 36 Wer sagt dem Ibis,
dass der Nilstrom steigt? Wer sagt dem Hahn, dass Regenwetter
kommt? 37 Wer zählt die rechte Zahl von Wolken ab? Wer leert
des Himmels Wasserkrüge aus, 38 wenn alle Ackerschollen fest
zusammenbacken, die Erde hart geworden ist wie Stein?
39 Treibst du der Löwin ihre Beute zu? Stillst du die heiße
Gier der jungen Löwen, 40 wenn sie sich in den Höhlen
niederkauern, in dichten Büschen auf der Lauer liegen?
41 Wer ist es, der den Raben Futter gibt, wenn ihre Jungen
nichts zu fressen finden und mir laut schreiend ihren Hunger
klagen?

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