Trauer und Traumabewältigung

Trauer und Traumabewältigung

18 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Klagelieder 1,  1 Ach, wie einsam ist die Stadt geworden,
die früher voller Menschen war! Einst war sie bei allen Völkern
geachtet, jetzt gleicht sie einer schutzlosen Witwe. Sie, die
Herrin über viele Länder, muss nun als Sklavin Frondienst
leisten. 2 Sie weint und klagt die ganze Nacht, Tränen
laufen ihr über die Wangen. Von den Liebhabern, die sie einst
begehrten, kommt nicht einer, um sie zu trösten. Alle Freunde[
sind ihr untreu geworden und haben sich gegen sie gewandt.
3 Nach langer Zeit der Not und Bedrängnis wurden die Leute
von Juda weggeführt. Die Verfolger trieben sie in die Enge und
setzten ihnen grausam zu. Unter fremden Völkern müssen sie wohnen
und können nirgendwo Ruhe finden. 4 Die Wege zum Zionsberg
liegen verlassen; sie trauern, weil niemand zum Fest kommt. Die
Tore der Stadt sind trostlose Trümmer, die Priester des Tempels
seufzen vor Gram, bedrückt sind die Mädchen, die früher dort
sangen, Jerusalem selbst leidet tödliche Qualen. 5 Die
Feinde sind auf dem Gipfel des Glücks; sie haben endlich
erreicht, was sie wollten. Der Herr hat der Stadt dieses Leid
geschickt als Strafe für ihre vielen Vergehen. Ihre Kinder hat
der Feind geraubt und als Gefangene vor sich hergetrieben.
6 Die Zionsstadt hat all ihren Glanz verloren: Ihre Führer
sind wie hungernde Hirsche, die nirgendwo ihre Weide finden und
kraftlos immer weiter fliehen, weil der Jäger ihnen auf den
Fersen bleibt. 

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