"Weshalb siehst du mich nicht mehr freundlich an?"

"Weshalb siehst du mich nicht mehr freundlich an?"

14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Hiob 13, 1 Was ihr so redet, hab ich längst gehört, ich hab
es selbst gesehn und mir gemerkt. 2 Was ihr da wisst, das
weiß ich allemal, darin nehm ich es gerne mit euch auf!
3 Doch nicht mit euch, mit Gott hab ich zu reden; mit dem
Gewaltigen lieg ich im Streit! 4 Ihr selbst seid ratlos,
deckt es zu mit Lügen; Kurpfuscher seid ihr, die nicht heilen
können! 5 Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet, dann
könnte man euch noch für weise halten! 6 Hört zu, damit ich
euch mein Recht beweise! Macht eure Ohren auf für meine Worte!
7 Tut ihr's für Gott, wenn ihr so schamlos lügt? Wollt ihr
zu seinen Gunsten mich betrügen? 8 Warum ergreift ihr denn
Partei für ihn? Müsst ihr ihn etwa vor Gericht vertreten?
9 Wie wäre es, wenn er euch jetzt verhörte? Lässt Gott sich
von euch täuschen wie ein Mensch? 10 Er wird euch ganz
gewiss zur Rede stellen, wenn ihr geheimen Vorurteilen folgt.
11 Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät? Schon der
Gedanke müsste euch erschüttern! 12 Wie Staub im Wind sind
eure weisen Sprüche und eure Gründe halten stand wie Ton.
13 Seid still, lasst mich in Ruh! Jetzt rede ich! Was daraus
wird, das ist mir völlig gleich! 14 Und wenn ich mich um
Kopf und Kragen rede: Ich bin bereit, mein Leben zu riskieren.
15 Gott wird mich töten, darauf warte ich; doch erst will
ich vor ihm mein Recht behaupten. 16 Vor ihm zu stehen wär
für mich schon Rettung; denn Heuchler kommen nicht in seine Nähe.
17 Nun hört euch an, was ich zu sagen habe, dass ihr
begreift, was ich erklären will! 18 Ich bin bereit, den
Rechtsfall vorzutragen. Ich bin im Recht, das weiß ich ganz
genau! 19 Wer hätte Aussicht, mich zu Fall zu bringen? Dann
wollt' ich gerne schweigen und auch sterben! 20 Nur dies,
mein Gott, erbitte ich von dir, damit ich offen vor dich treten
kann: 21 Zieh deine schwere Hand von mir zurück und fülle
mich nicht mehr mit Angst und Schrecken. 22 Dann klage an
und ich will Rede stehen; oder ich frage dich und du gibst
Antwort. 23 Wie viele Sünden habe ich begangen? Wie groß ist
meine Schuldenlast bei dir? 24 Weshalb siehst du mich nicht
mehr freundlich an und tust, als wäre ich dein Feind geworden?
25 Was bin ich denn? Ein abgefallenes Blatt, ein dürrer
Strohhalm, fortgeweht vom Wind. Doch ständig scheuchst du mich
und jagst mir nach! 26 Zu harten Strafen hast du mich
verurteilt, kein Fehler meiner Jugend ist vergessen! 27 Du
lässt nicht zu, dass ich mich frei bewege, argwöhnisch überwachst
du jeden Schritt, selbst meine Fußspur zeichnest du dir auf.
28 Deshalb zerfalle ich wie faules Holz, wie ein von Motten
angefressenes Kleid.

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