128 Testmanagement

128 Testmanagement

Testmanagement In dieser Folge geht es darum, was Testmanagement in unserem (Agilen) Umfeld ist, wie man da hin kommt, warum es das nicht nur in der IT gibt und was es mit Psychologischer Sicherheit zu tun hat.
31 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Testmanagement

In dieser Folge geht es darum, was Testmanagement in unserem
(Agilen) Umfeld ist, wie man da hin kommt, warum es das nicht nur
in der IT gibt und was es mit Psychologischer Sicherheit zu tun
hat.


Auch Janina Kappelhoff ist wieder mit dabei! Wir (Henry Schneider
& Janina) haben überraschender Weise ganz unterschiedliche
Erfahrungen zum Testmanagement gemacht.


Diese Folge auf YouTube: https://youtu.be/B46TtWa3bUA
Wozu Testmanagement?

Braucht man das im Projektalltag?


Henry hat schon das ein oder andere, meist klassische, Projekt
durchgeführt in dem das Testmanagement weggelassen wurde. Dann
merkt man erst wofür es richtig gut gewesen wäre.


Die Qualität hat ganz schön darunter gelitten. Durch richtiges
Testmanagement können wir also die Qualität unseres Produktes
sicherstellen. Unsere Kunden erfahren sonst leider recht schnell,
wenn wir hier schludrig waren.


Klar solche Produkte bleiben mehr im Gedächtnis, doch wollen wir
das?
Was ist es?

Gerade in IT-Projekten ist Testmanagement bekannt und wenige
Projekte oder Entwicklungen außerhalb der IT machen sich darüber
Gedanken. Gleichzeitig gibt es dort trotzdem meist irgendeine Art
von Ereignis, welches die Qualität eines Produktes absichert. In
der haptischen Produktentwicklung kennen wir das vor allem.
Beispielsweise eine Regenjacke, wo der Reißverschluss mehrfach
getestet wird, bevor diese Jacke in großer Stückzahl produziert
wird.


Bei Prozessen wird das Ganze natürlich deutlich unscheinbarer.
Oder wenn das Produkt eine Dienstleistung ist. Da ist manchmal
nicht so ganz klar, was Qualität denn eigentlich an der
Dienstleistung ist und wer diese sicherstellt.


Auch wenn wir Prozesse entwickeln, so können wir diese testen.
Henry macht dies gern initial mit 3 Dingen, die diesen Prozess
einmal testweise durchlaufen. Einer normalen Sache und zwei
Extrempunkten. Allein dies ist schon ein Test und fördert häufig
schon Prozessschwächen hervor, an die vorher in der Theorie nicht
gedacht wurde. Deshalb Testmanagement, denn nur theoretisch über
den Idealfall nachzudenken reicht oft für die Realität nicht.


Janina hat gerade in den Beginnen ihrer Scrum Master Karriere
festgestellt, wie wichtig Testmanagement für das Entstehen von
Flow ist. Auch das Entstehen von Feedback und Lernen wird dadurch
begünstigt. Wir empfehlen an der Stelle Das DevOps-Handbuch,
welches sehr gut auf genau diese Themen eingeht.


In diesem Buch geht es auch um kontinuierliches Lernen und
Experimentieren. Dafür braucht es Sicherheitsnetze und schon sind
wir wieder beim Testmanagement. Dieses schafft Sicherheit und die
damit verbundenen Setze im Unternehmen, Produkt und Team.


Durch das Sicherheitsnetz kommt das Wort Management auch ins
Spiel. Wir dürfen schon vorbereiten, managen und das Ganze Netz
wirklich als vertraute Sicherheit zur Verfügung stellen.


Hier gibt es, wie im Qualitätsmanagement, einen Produkttest und
einen Prozesstest. Beides ist sowieso sehr eng miteinander
verwoben, denn das Testmanagement stellt ja die Qualität sicher.
Früh testen

Weiterhin ist für uns Testmanagement auch das schauen auf
nichtfunktionale Anforderungen. Oder was viele so nennen, denn
meist sind es Qualitätsanforderungen oder Gesetze. Diese werden
oft nicht explizit genannt, sondern erwartet. Das Testmanagement
stellt sicher, dass dem auch wirklich so ist. Es ergibt auch Sinn
solche Tests in Non-IT Bereichen zu schreiben.


Die hohe Kunst ist es ist jetzt das Testmanagement schon in jeden
Entwicklungsschritt mit einzubinden. So früh wie möglich. Häufig
sind sonst die Testerinnen die Personen, die das Produkt erst am
Ende auf den Tisch bekommen und dann Änderungen recht teuer
werden. Hier könnte man viel früher ansetzen und vielleicht sogar
das Produkt schon so gestalten, dass es leichter testbar ist.


Je früher wir das hinbekommen, desto mehr kommen wir auch in
Richtung Test Driven Development (TDD). Also dass es erst die
Tests gibt und es wird nur noch gegen die Tests entwickelt. Sind
diese grün, so sind wir fertig mit der Entwicklung. So können wir
uns auch die Akzeptanzkriterien an den Stories sparen, da die
Tests das Gleiche ausdrücken.
Wo ist Testmanagement im Agilen?

Wir wollen ja gerade kein Wasserfall mehr, sondern Testmanagement
irgendwie mit dem Team verwurschteln.


Der erste Punkt, wo das Testmanagement schon drin steckt ist die
Anforderungsbeschreibung. Natürlich auch das damit
zusammenhängende Ritual Refinement. Im Artefakt der User Story
steckt es da natürlich stark drin. Vor allem über die
Akzeptanzkriterien. Wir verhandeln sprechen in der Routine
schließlich darüber, wie später der Inhalt und auch das Ergebnis
aussehen werden.


Dadurch ist das Testmanagement logischerweise auch im Review mit
drin. Hier wird ja eigentlich überprüft. Natürlich ist es sogar
noch besser, wenn eine erledigte Anforderung überhaupt erst ins
Review geht, wenn diese – möglichst automatisiert – getestet
wurde. Wäre ja auch ungünstig, wenn eine erledigte Anforderung
das Review passiert hat, dann ins Testmanagement geht, Fehler
gefunden werden und diese dann doch noch einmal im nächsten
Sprint bearbeitet werden müsste. Wenn wir im Review feststellen,
dass wir das anders erwartet hätten, fein, dann können wir direkt
einen neuen Test für die Qualität aufnehmen. Deshalb machen wir
ja auch Demos im Review.


Natürlich findest Du Qualität und Testmanagement sogar noch
weiter vorn. Nämlich in der Definition of Done (DoD) und in der
Definition of Ready (DoR).


So können wir uns, ganz im agilen Gedanken, auch immer mehr an
gute Qualität und gute Test heraniterieren.


Das Wichtigste bleiben die crossfunktionalen Teams! Sprich, wir
wollen das Testmanagement im Team integriert haben. Ja die
bisherigen Testerinnen dürfen in das Team, als vollwertige
Mitglieder, wandern.
Umsetzung

Da sind wir auch schon bei dem Punkt, dass wir im Agilen ja
Entwicklungszyklen von wenigen Wochen haben und natürlich darin
auch das Testmanagement haben wollen. In der Regel ist genau das
am Anfang auch eine große Diskussion.


Gerade für die Testmanagementabteilungen löst die
Crossfunktionalität auch ein Problem. Die Personaldecke. Gerade
in klassischen Projekten gibt es eine Testphase kurz vor
Projektende. Hierfür muss Personal vorgehalten werden. Und in der
anderen Zeit? Genau, können diese Menschen bei den Produkten
helfen, sich also in die Teams integrieren.


Wir bekommen durch Crossfunktionalität auch viel früher Feedback
und können dieses in die Produktentwicklung einfließen lassen.


Damit wir jetzt die Geschwindigkeit halten können, sollten wir
auch diese Test automatisieren. Wichtiger Punkt für Flow,
wiederkehrende Arbeiten wegautomatisieren.
Einführung mit Hindernissen

Henry stammt ja aus der IT und dort war es früher so, dass
Betrieb (Test) und Entwicklung getrennt waren. Testen war die
letzte Phase und wurde meist stark eingekürzt. Wenn man nun aber
auch nur 1 Release pro Jahr hatte, so musste man mit den
Testergebnissen überlegen ob man das nächste Release ein Jahr
später nutzt oder die fehlerhafte Software released. Nicht so
geil.


Dann hat Henry sein Entwicklerteam auf Scrum umgestellt und der
Testabteilung plötzlich alle 2 Wochen eine neue Version
übergeben. Die Test dauerten aber 6 Monate, bis dahin hat sich
die Software deutlich weiterentwickelt und auch die Entwickler
hatten kaum Bock in so alte Versionen noch einmal reinzugreifen.
Zudem stapelten sich die Versionen plötzlich in der
Testabteilung. Das hilft niemanden. Dann lieber trotzdem nur alle
6 Monate neue Versionen erzeugen oder noch besser das
Testmanagement integrieren.


Die andere Lösung war, dass die Testabteilung auch einen
zweiwöchigen Sprintzyklus bekommen hatte. Sie testen, was wir im
letzten Sprint entwickelt haben und testen im nächsten, was wir
diesen entwickeln. Auch nicht optimal und war trotzdem schon
deutlich besser.


 


Get shit done,


Janina & Henry


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In der Podcastfolge erwähnte Folgen zur Vertiefung:


Qualität

Teams

Scrum Master

Experimentieren

Management überzeugen

Vertrauten

User Story

Refinement

Review

Sprint

Definition of Done (DoD)

crossfunktional

Agilität



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