Doro - Veränderungen und Notwendigkeiten auf den griechischen Inseln

Doro - Veränderungen und Notwendigkeiten auf den griechischen Inseln

Hat Europa die geflüchteten Menschen auf Lesbos vergessen?
58 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Triggerwarnung: Schilderung von Pushbacks, Gewalt, sexualisierter
Gewalt (04:05) Wir kommen jetzt einmal zwei tage zur Ruhe, denn das
haben wir bitter notwendig. (06:14) Samstags werden die Portionen
nach Personen abgewogen. (08:45) Sie haben positive Asylbeschiede
aber warten monatelang auf ID Karten und Passports. Das ist
zermürbend. (09:40) Das System ist krank und kaputt. Das kann man
schon so ansprechen. (11:43) Es glaubt niemand mehr an diese
Versprechungen. (12:37) Natürlich stellen sie dann einen neuen
Asylantrag. (14:13) Die Leute kommen, weil sie keine andere
Möglichkeit haben. (15:05) Die Leute werden von Textilunternehmen
ausgebeutet und wie Sklaven behandelt. (15:23) Die Leute glauben,
dass es in Europa ein Menschenrecht gibt. (16:53) Die meisten
probieren es fünf, sechs Mal, weil sie keine andere Wahl haben.
(18:20) Europa weiß schon, dass das ein Terrorregime ist, aber es
ist ihnen wurscht. (19:31) Man kann sagen: „Ok, ich mach die Augen
zu und es interessiert mich nicht was dort los ist“ oder man sagt:
„Das ist jetzt die Herausforderung an die Welt.“ (20:35) Stell dir
vor, am Attersee geht ein Boot unter und von 20 Leuten werden nur 2
gefunden. (21:42) Es wäre alles da, der Wille fehlt. (22:27) Es
muss jeder für sich sagen, wie weit wollen wir hier gehen. Welche
Grausigkeiten wollen wir akzeptieren und was ist inakzeptabel?
(23:36) Wenn die Coast Guard oder die Polizei mitbekommt, dass ein
Boot ankommt, dann wird die Schattenpolizei ausgeschickt, oder
nennen wirs beim Namen, ein Schlägertrupp. (26:15) Diese zynisch
genannten Rettungsinseln, muss man sich wie große Plastikkörbe
vorstellen. (27:34) Es ist eine kollektive Schuld, die wir da auf
uns laden. Wir können nicht mehr sagen „Das haben wir nicht
gewusst.“ (28:31) Wenn 12 Polizisten sagen, sie haben nicht gewusst
was „Asyl“ auf Englisch heißt, dann kann sich jeder sein eigenes
Bild davon machen. (29:55) Es ist wahnsinnig dringend für mich
darüber zu sprechen. (30:08) Wir dürfen das nicht dulden. (31:35)
Was versteht der Innenminister unter robusterem Vorgehen? (37:07)
Es gibt keinen Diskurs und es wird alles so hingenommen. (40:01)
Ich finds nicht mehr gut, wenn die Zivilgesellschaft alles macht.
(42:23) Wir helfen nicht, damit sie ewig in dem Dorf bleiben,
sondern damit sie ein eigenständiges Leben führen können. (44:02)
Geld haben wir genug. (47:11) Es soll sich niemand persönlich
angegriffen fühlen, außer er macht wieder das Kreuzerl bei der ÖVP.
(50:42) Die meisten haben schon ein, zwei Pushbacks hinter sich,
aber sie wissen nicht, was sie sonst tun sollen. (54:16) Dass so
viele Menschen auf der Flucht traumatisiert werden ist die Schuld
der europäischen Asylpolitik.

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