Dr. med. Sievert Weiss – Mitgründer von Amboss über lebenslanges Lernen & wie wichtig die richtigen Fragen für gute Medizin sind
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Dr. med. Sievert Weiss.
Sievert Weiss ist Mitgründer von Amboss, einer digitalen
Wissensplattform für medizinisches Wissen, die Ärztinnen und Ärzte
vom Studium bis zur Rente begleitet.
42 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Dr. med. Sievert Weiss.
Sievert Weiss ist Mitgründer von Amboss, einer digitalen
Wissensplattform für medizinisches Wissen, die Ärztinnen und Ärzte
vom Studium bis zur Rente begleitet.
Amboss ist eine Art fundiertes Wikipedia von Medizinern für
Mediziner. Heute beschäftigt Amboss über 400 Angestellte in
Deutschland, Italien und den USA und stellt Wissen aller
Fachrichtungen im Browser und per App zur Verfügung. Im Podcast
erzählt Sievert, warum es nicht sinnvoll ist, Fakten auswendig zu
lernen, wenn sich medizinisches Wissen alle 73 Tage verdoppelt.
Die richtigen Antworten und „time to knowledge“ können
Lebenswichtig sein
Amboss ist ein interessantes Unternehmen, da in diesem Podcast
häufig auch um die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal und
wie sich diese ändern muss geht. Die Möglichkeiten der
Veränderung sind auch getrieben durch Digitalisierung.
Amboss ist kein Startup mehr, aber ihre Gründungsgeschichte ist
eine klassische. Aus der Studenten-WG heraus, haben Sievert und
seine Mitgründer nach dem Medizinstudium in Göttingen Amboss
gegründet. Heute arbeiten um die 400 Mitarbeiter an mehreren
Standortenweltweit für das Unternehmen. Die digitale Plattform
für medizinisches Wissen hilft Medizineren von Tag eins des
Studiums bis idealerweise zur Rente alle medizinischen Fragen auf
dem Weg zu beantworten.
Telefonbuch auswendig lernen vs. Zusammenhänge
verstehen
Sievert Weiss erzählt, dass ihn und seine Mitgründer schon
während des Studiums sehr interessiert hat, wirklich zu
verstehen, was sie lernen: wie funktioniert der Körper? Was
passiert, wenn was falsch läuft? Warum funktioniert etwas nicht
mehr? Was sind dann die Folgeerscheinungen? Und wie kann man das
dann angehen, behandeln, diagnostizieren usw.. Damals erkannte
Sievert Weiss: wenn man die dahinterliegenden Muster oder Modelle
versteht, dann ist vieles einfacher zu behalten.
Das Lernen endet natürlich nicht mit dem Studium, denn das
medizinische Wissen verdoppelt sich aktuell alle 73 Tage. Und
umso weniger, sagt Sievert Weiss, macht es Sinn, in der
Ausbildung zu verlangen, dass man diese Fakten, die nun zu dem
Zeitpunkt gerade richtig sind, auswendig lernt. Mit Amboss haben
er und sein Team versucht, auf diese Situation eine Antwort zu
finden und aktuelles Wissen verfügbar zu machen. Auch veränderte
Leitlinien und Innovationen kann Amboss so in die Ärzteschaft
bringen.
Heute sind die Prozesse, wie Innovation und neue Erkenntnisse in
die Praxis kommen, sehr langwierig. Mit Amboss will Sievert Weiss
neues Wissen so einfach und kondensiert wie möglich an die
Ärztinnen und Ärzte in der Praxis bringen. Informationen werden
dabei personalisiert – die Schlüsselmetrik ist „Time to
knowledge“ – Das Wissen muss schnell da sein und für die
individuelle Person im Moment der Abfrage relevant sein. Viele
Ärztinnen und Ärzte nutzen die Plattform am Krankenbett oder in
einer Notfallsituation. Hier sind auch Spracherkennungslösungen
von großem Potential.
Dürfen Ärztinnen und Ärzte zeigen, dass sie etwas nicht
wissen?
Sievert Weiss sagt, dass heute die Erwartung ist, dass Ärztinnen
und Ärzte alles wissen und sich deswegen vielleicht nicht trauen,
Unwissen zuzugeben und Instrumente zur Hilfe zu nehmen. Hier ist
ein Paradigmenwechsel nötig. Wir kommen von einem Antwortenden
Beruf zu einem fragenden Beruf – Ärztinnen und Ärzte müssen heute
die richtigen Fragen stellen.
Das Geschäftsmodell von Amboss ist ein Abo-Model. 1/3 der
Mitarbeitenden erstellt Inhalte, das ist sehr kostenintensiv. Das
Unternehmen hat Risikokapital aufgenommen, auch um in den
US-Markt zu expandieren. Sievert Weiss und seine Mitgründer haben
Venture Capital aufgenommen, um zu internationalisieren. Amboss
differenziert sich dabei über die Qualität und die Positionierung
als Lifelong-Companion – lebenslanger Begleiter.
Der Beitrag Dr. med. Sievert Weiss – Mitgründer von Amboss über
lebenslanges Lernen & wie wichtig die richtigen Fragen für
gute Medizin sind erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Sievert Weiss ist Mitgründer von Amboss, einer digitalen
Wissensplattform für medizinisches Wissen, die Ärztinnen und Ärzte
vom Studium bis zur Rente begleitet.
Amboss ist eine Art fundiertes Wikipedia von Medizinern für
Mediziner. Heute beschäftigt Amboss über 400 Angestellte in
Deutschland, Italien und den USA und stellt Wissen aller
Fachrichtungen im Browser und per App zur Verfügung. Im Podcast
erzählt Sievert, warum es nicht sinnvoll ist, Fakten auswendig zu
lernen, wenn sich medizinisches Wissen alle 73 Tage verdoppelt.
Die richtigen Antworten und „time to knowledge“ können
Lebenswichtig sein
Amboss ist ein interessantes Unternehmen, da in diesem Podcast
häufig auch um die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal und
wie sich diese ändern muss geht. Die Möglichkeiten der
Veränderung sind auch getrieben durch Digitalisierung.
Amboss ist kein Startup mehr, aber ihre Gründungsgeschichte ist
eine klassische. Aus der Studenten-WG heraus, haben Sievert und
seine Mitgründer nach dem Medizinstudium in Göttingen Amboss
gegründet. Heute arbeiten um die 400 Mitarbeiter an mehreren
Standortenweltweit für das Unternehmen. Die digitale Plattform
für medizinisches Wissen hilft Medizineren von Tag eins des
Studiums bis idealerweise zur Rente alle medizinischen Fragen auf
dem Weg zu beantworten.
Telefonbuch auswendig lernen vs. Zusammenhänge
verstehen
Sievert Weiss erzählt, dass ihn und seine Mitgründer schon
während des Studiums sehr interessiert hat, wirklich zu
verstehen, was sie lernen: wie funktioniert der Körper? Was
passiert, wenn was falsch läuft? Warum funktioniert etwas nicht
mehr? Was sind dann die Folgeerscheinungen? Und wie kann man das
dann angehen, behandeln, diagnostizieren usw.. Damals erkannte
Sievert Weiss: wenn man die dahinterliegenden Muster oder Modelle
versteht, dann ist vieles einfacher zu behalten.
Das Lernen endet natürlich nicht mit dem Studium, denn das
medizinische Wissen verdoppelt sich aktuell alle 73 Tage. Und
umso weniger, sagt Sievert Weiss, macht es Sinn, in der
Ausbildung zu verlangen, dass man diese Fakten, die nun zu dem
Zeitpunkt gerade richtig sind, auswendig lernt. Mit Amboss haben
er und sein Team versucht, auf diese Situation eine Antwort zu
finden und aktuelles Wissen verfügbar zu machen. Auch veränderte
Leitlinien und Innovationen kann Amboss so in die Ärzteschaft
bringen.
Heute sind die Prozesse, wie Innovation und neue Erkenntnisse in
die Praxis kommen, sehr langwierig. Mit Amboss will Sievert Weiss
neues Wissen so einfach und kondensiert wie möglich an die
Ärztinnen und Ärzte in der Praxis bringen. Informationen werden
dabei personalisiert – die Schlüsselmetrik ist „Time to
knowledge“ – Das Wissen muss schnell da sein und für die
individuelle Person im Moment der Abfrage relevant sein. Viele
Ärztinnen und Ärzte nutzen die Plattform am Krankenbett oder in
einer Notfallsituation. Hier sind auch Spracherkennungslösungen
von großem Potential.
Dürfen Ärztinnen und Ärzte zeigen, dass sie etwas nicht
wissen?
Sievert Weiss sagt, dass heute die Erwartung ist, dass Ärztinnen
und Ärzte alles wissen und sich deswegen vielleicht nicht trauen,
Unwissen zuzugeben und Instrumente zur Hilfe zu nehmen. Hier ist
ein Paradigmenwechsel nötig. Wir kommen von einem Antwortenden
Beruf zu einem fragenden Beruf – Ärztinnen und Ärzte müssen heute
die richtigen Fragen stellen.
Das Geschäftsmodell von Amboss ist ein Abo-Model. 1/3 der
Mitarbeitenden erstellt Inhalte, das ist sehr kostenintensiv. Das
Unternehmen hat Risikokapital aufgenommen, auch um in den
US-Markt zu expandieren. Sievert Weiss und seine Mitgründer haben
Venture Capital aufgenommen, um zu internationalisieren. Amboss
differenziert sich dabei über die Qualität und die Positionierung
als Lifelong-Companion – lebenslanger Begleiter.
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