"Du kannst mich doch nicht einfach schuldig sprechen!"

"Du kannst mich doch nicht einfach schuldig sprechen!"

14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Hiob 10, 1 Es ekelt mich vor diesem ganzen Leben, drum halt
ich meine Klage nicht zurück; es muss heraus, was mich
verzweifeln lässt! 2 Du kannst mich doch nicht einfach
schuldig sprechen! Gott, sag mir jetzt, was wirfst du mir denn
vor? 3 Was bringt es dir, dass du so grausam bist?
Verachtest du, was du geschaffen hast, und lässt gelingen, was
Verbrecher planen? 4 Siehst du denn auch nicht mehr, als
Menschen sehen, und urteilst so beschränkt, wie wir es tun?
5 Dein Leben ist doch nicht wie unser Leben, du zählst es
nicht wie wir nach kurzen Jahren. 6 Was suchst du dann so
eilig meine Schuld und spürst voll Eifer meinen Sünden nach,
7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin und niemand
mich aus deiner Hand errettet? 8 Mit deinen Händen hast du
mich gestaltet und nun verschlingst du mich mit Haut und Haar.
9 Vergiss es nicht: Du formtest mich wie Ton. Willst du mich
jetzt in Staub zurückverwandeln? 10 Wie Milch hast du mich
damals hingegossen, im Mutterleib mich Form annehmen lassen.
11 Mit Haut und Muskeln hast du mich umgeben, aus Knochen
und aus Sehnen mich geflochten. 12 Das Leben gabst du mir
und deine Liebe; dein Schutz bewahrte meinen Lebensgeist.
13 Und doch, ich weiß, dass du bei alledem ganz im Geheimen
etwas anderes plantest: 14 Du wolltest sehen, ob ich
schuldig würde, um mir dann jeden Fehler vorzuhalten. 15 Tu
ich nun Unrecht, so ergeht's mir schlecht. Tu ich das Rechte,
lässt du's auch nicht gelten. Von Schmach und Schande bin ich wie
benommen. 16 Gelingt mir etwas und ich fühle Stolz, so
machst du wie ein Löwe Jagd auf mich und ängstigst mich mit
deiner Übermacht. 17 Dir fehlt es nie an Zeugen gegen mich,
damit du Grund hast, mir noch mehr zu grollen und immer neue
Strafen zu verhängen. 

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