Hexenjagd und Weingenuss

Hexenjagd und Weingenuss

43 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Wenn Christen andere Christen bekämpfen, ist das vor allem eine
Frage der Wahrnehmung. Was sehen sie im anderen? Was finden sie
so schlimm, dass ihnen friedliche Koexistenz nicht möglich
erscheint, sondern gewarnt und ablehnend Stellung bezogen werden
muss. Damit sind wir beim Thema der „Geistlichen Unterscheidung“.
Sie – und das mit ihr verbundene Charisma (1. Korinther 12,10) –
hat in der Geschichte des Christentums eine wechselhafte Rolle
gespielt. Zu manchen Zeiten und bisweilen auch heute war und ist
sie ein Kampfbegriff. Christen verstehen dann darunter vor allem
einen Fahndungsauftrag. Es gilt, Ketzer zu entlarven und den
Bösen bzw. das Böse überall dort aufzuspüren, wo es sich
versteckt hält. Nun ist es in der Tat so, dass die geistliche
Unterscheidung auch zum Immunsystem des Leibes Christi gehört,
durch die er sich vor wesensfremden Elemente schützt. Die meisten
ihrer Funktionen liegen aber nicht hier. Die Discretio – so
nannte man sie früher – befähigt uns, (1) das Gute auch da zu
entdecken, wo wir es nicht erwartet hätten, (2) mit uns selbst
und anderen gut umzugehen und (3) von der Bibel einen solchen
Gebrauch zu machen, dass uns nicht ihr Buchstabe die Luft
abschnürt, sondern ihr Geist uns Leben einhaucht. 

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